Corona-Krise Prognose der NRW-Bank: Wirtschaft rutscht in schwere Rezession
Düsseldorf · Nach Einschätzung der landeseigenen Förderbank rutscht die Wirtschaft erstmals seit elf Jahren wieder in eine Rezession. In einem Bereich sei die Lage besonders dramatisch.
Die nordrhein-westfälische Wirtschaft rutscht nach Einschätzung der NRW.Bank durch die Corona-Krise erstmals seit elf Jahren wieder in eine Rezession. Der Konjunkturindikator der Bank, das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, ist im April auf ein neues Allzeittief gefallen.
Mit minus 40,5 Punkten sei der bisherige Tiefstand von minus 25,8 Punkten aus der Finanz- und Eurokrise 2009 deutlich unterschritten worden, teilte die Bank am Mittwoch mit.
„Die Coronapandemie hat die Wirtschaft bis ins Mark getroffen“, sagte Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der landeseigenen Förderbank. Bereits jetzt zeichne sich ein deutlicher Rückgang des Bruttoinlandprodukts in NRW ab. Die Rezession dürfte selbst bei einer weiteren Lockerungen der Schutzmaßnahmen „um einige Prozentpunkte stärker ausfallen als im Krisenjahr 2009, wo die regionale Wirtschaft bereits um 5,4 Prozent schrumpfte“.
In vielen Wirtschaftsbereichen bereiteten die Personalabteilungen einen Stellenabbau vor. Dramatisch sei die Lage vor allem im Gastgewerbe. Fast drei Viertel der Gastronomie- und Hotelleriebetriebe plane Stellenkürzungen. In der Industrie setze sich der Abwärtstrend, der bereits vor der Krise begonnen habe, verstärkt fort. Auch der bisher boomende Bausektor könne sich der negativen Beschäftigungsdynamik nicht entziehen. Einzig das Grundstücks- und Wohnungswesen erwarte steigende Beschäftigtenzahlen. Weil viele Unternehmen Kurzarbeit angemeldet hätten, sei ein heftiger Anstieg der Arbeitslosigkeit in NRW zunächst aber nicht zu erwarten.