Stadt lud Ehrenamtler zum digitalen Infotreffen ein Quartiersentwicklung: Runder Tisch klärt Engagierte über Fördermöglichkeiten auf
Stadtteile. · Die Stadt zeigt Ehrenamtlern in den Quartieren, wo sie finanzielle Hilfe für Projekte bekommen können.
Ohne Fördermittel können sich Stadtteile nicht weiterentwickeln. Besonders wenn die Entwicklung von engagierten Bürgern getragen wird. Darauf ist auch die städtische Europa-Förderung eingestellt. Martina Kissing und ihr Team halten nicht nur Antragsunterlagen zu Programmen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene bereit. Die Leiterin der Europa-Förderung sucht auch das Gespräch – zuletzt am Mittwoch beim Runden Tisch für ehrenamtliche Quartiersentwickler. Rund 20 Teilnehmer hatte die digitale Sitzung, die von Julia Nass (Stabsstelle Bürgerbeteiligung) moderiert wurde.
Kissings Vortrag gab einen Überblick über die Programme, und Zwischenfragen waren ausdrücklich erlaubt. Darüber hinaus, so die Referentin, biete die Europa-Förderung Beratungstermine an – von der ersten Projektidee bis hin zur Antragstellung. Dabei lohne es sich, weit über den „Tellerrand“ zu blicken. Auch „transnationale Projektanfragen“ würden auf ihre Machbarkeit hin geprüft. Für Netzwerker gebe es Koordinierungstreffen und Gesprächsrunden. Die Europa-Förderung tausche sich ebenso mit dem Kommunalen Arbeitskreis Fördermittel und dem Arbeitskreis der EU- und Förderreferenten aus.
Dass die Fernsehlotterie bürgerschaftliches Engagement finanziert, hat wohl nicht jeder auf dem Schirm. Doch über die Stiftung Deutsches Hilfswerk macht sie genau das. Mit der Postcode Lotterie nannte Ulrich T. Christenn ein weiteres positives Beispiel. Wer hier eine Projektskizze einreiche, könne auf eine Unterstützung mit bis zu 30 000 Euro rechnen. „Wir wollen, dass auch andere davon profitieren“, sagte Christenn für Aufbruch am Arrenberg. Der Verein bekomme nicht bloß Fördergelder. Man sei auch in einem anregenden Gespräch mit den Vertretern der Postcode Lotterie.
Interesse fand ebenfalls das Landesprogramm „Heimat. Zukunft“. Dazu gehört unter anderem der „Heimat Check“, der für jedes Projekt 2000 Euro bereitstellt. Kissing sprach von einem niedrigschwelligen Angebot, das viele erreichen solle. Burkhard Rücker von der Bezirksvertretung Oberbarmen fragte nach, ob mit „Heimat. Zukunft“ auch der Erhalt eines Bauwerks finanziert werden könne. „Das können wir gerne für Sie herausfinden“, hieß es.
Angetan zeigte sich Beate Petersen (Leben Wuppertal-Nord e.V.) vom Konzept der „anstiftung“. Diese stellt Geld für urbane Gärten bereit, bei denen neben Nachhaltigkeit auch auf die Beteiligung von Menschen mit Flucht und Migrationsgeschichte gesetzt wird.
Ehrenamtler seien eben Macher, stellte Guido Mengelberg von der Bürgerinitiative „Miteinander Füreinander Heckinghausen“ fest. Umso schwerer falle es vielen, Förderanträge zu schreiben. Kissing empfahl einfache, griffige Formulierungen. Die könnten dann für alle möglichen Anträge verwendet werden.
Eine grundsätzliche Frage hatte Claus Barthel, der für „Cronenberg will mehr“, einem lockeren Zusammenschluss von Bürgern, dabei war. Habe „Cronenberg will mehr“ in diesem Sinne überhaupt Anspruch auf Förderung? Nur wenn „eine juristische Person“ den Antrag stelle, erklärte die Referentin.
Beim Feedback zur Veranstaltung mischten sich Lob und Kritik. Sie habe sehr viel mitgenommen, sagte Regina Berger vom Sozialdienst katholischer Frauen. Burkhard Rücker merkte an, dass die Europa-Förderung stärker auf sich aufmerksam machen müsse. Von den Fördermöglichkeiten habe er zuvor noch nichts gehört.
Zum Schluss vereinbarte Julia Nass mit den Teilnehmern, den nächsten Runden Tisch am 17. März abzuhalten. Die Videokonferenz beginnt um 18 Uhr. Wer dazukommen möchte, schreibt eine Mail an: buergerengagement@stadt.wuppertal.de.