Iranische Bande Razzia gegen mutmaßliche Menschenschleuser in NRW
Düsseldorf · Gegen mutmaßliche Mitglieder einer iranischen Menschenschleuser-Bande sind in NRW und Berlin am Mittwoch knapp 200 Bundespolizisten im Einsatz gewesen.
Fast 200 Bundespolizisten sind in Nordrhein-Westfalen und Berlin zu einer Razzia gegen mutmaßliche Menschenschleuser ausgerückt. Im Visier hatten die Beamten am Mittwoch eine iranische Bande. Das Verfahren richte sich gegen sieben Beschuldigte, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Zwei der drei Hauptbeschuldigten seien derzeit im Iran.
Die Verdächtigen sollen von Mai 2015 bis September 2019 Iraner nach Deutschland und in andere Schengen-Staaten geschleust haben. Ihre Zahl liege im „unteren zweistelligen Bereich“, hieß es. Dazu hätten sie sich bei der deutschen Botschaft in Teheran mit falschen Angaben Visa erschlichen.
Die Einreisen seien überwiegend über den Flughafen Düsseldorf erfolgt. Aber auch über die italienische Botschaft in Teheran sollen sie an Visa gelangt sein und Menschen per Flugzeug nach Italien geschleust und dann weiter nach Deutschland gebracht haben. In Deutschland hätten die Geschleusten dann Asylanträge gestellt.
Ein Haftbefehl sei vollstreckt worden. Neun durchsuchte Objekte befanden sich in NRW und eins in Berlin. Dabei sei eine sechsstellige Summe Bargeld gesichert worden. Zudem wurden Smartphones, Computer, Speichermedien sowie Personal- und sonstige Dokumente sichergestellt.