Meinung Offene Sicht auf die Probleme

Die Szene im Zentrum der Stadt ist für viele ein Ärgernis, erst recht, wenn die Menschen öffentlich urinieren. Dass es jetzt ein Pissoir gibt, ist aber nötig und gut. Das hatten die Anlieger und Streetworker gefordert.

Öffentliche Toiletten gab es bis dato nicht für die Szene. Viele haben dafür die Schloßbleiche missbraucht. Ebenso öffentlich, aber eben nicht ganz so gut sichtbar. Dort fiel das nicht so vielen Passanten auf. Das ist jetzt vorbei.

Und damit ist der Blick frei auf das eigentliche Problem. Denn was das Pissoir an der Geschäftsbrücke deutlich macht, ist, dass die Szene der Suchtkranken einen Ort braucht, an dem sie sich treffen kann – und wo sie eine Toilette aufsuchen kann.

Die Szene ist nun einmal da. Suchtkranke gibt es in jeder Stadt, zumal ab einer gewissen Größe. Solche Menschen lassen sich nicht wegzaubern und vertreiben. Sie brauchen Orte und Betreuung.

Dass es das Café Cosa am Döppersberg noch nicht gibt, liegt an der Verzögerung beim Bau des Wupperparks. Der sollte 2018 fertig sein und wird es jetzt wohl 2021. Wenn der Bau des Areals von Anfang an funktioniert hätte, würde es das Pissoir nicht geben müssen.

Solange das aber nötig ist, sollte bitte wieder ein Sichtschutz her. Weder für die Benutzer noch für die Passanten ist die jetzige Situation angenehm. Das zu ändern, sollte eine lösbare Aufgabe sein.