Wuppertaler Polizei-Tagebuch Dreiste Diebe stehlen Reifen und Schmuck
Nele Ernst berichtet aus ihrem Dienst als Polizistin in Wuppertal.
In der vergangenen Woche hatte ich insgesamt fünf Frühdienste. Das bedeutet, um vier Uhr aufstehen und gegen halb sechs die Kollegen des Nachtdienstes auf der Wache ablösen. Das frühe Aufstehen gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsaufgaben, Spät- und Nachtdienste gefallen mir da schon wesentlich besser. Aber das gehört zum Wach- und Wechseldienst eben dazu.
In dieser Woche wurden wir zweimal zu dreisten Diebstählen gerufen. In einem Frühdienst wurden mein Kollege und ich zunächst zu einem Diebstahl an Kraftfahrzeugen geschickt. Eigentlich kein sonderlich außergewöhnlicher Einsatz. Unmittelbar nachdem wir den ersten Einsatz übernommen haben, kam jedoch direkt der zweite Einsatz auf derselben Straße – ebenfalls Diebstahl an Kraftfahrzeugen.
Wir nahmen den ersten Sachverhalt auf: Von mehreren Lkw wurden Unterlegkeile und Kraftstoff entwendet. Vor Ort fragten wir uns noch, was die Diebe mit so vielen Unterlegkeilen vorhaben – bis wir zum zweiten Einsatzort kamen.
Auf dem Gelände eines Autohändlers wurden mehr als 20 Reifen von den dort ausgestellten Fahrzeugen entwendet. Und was haben sich die dreisten Diebe für den Diebstahl der Reifen zu Nutze gemacht? Richtig: die Unterlegkeile. Sämtliche Fahrzeuge standen also nicht mehr auf ihren Reifen, sondern auf den zuvor gestohlenen Unterlegkeilen.
Ein weiterer Dieb bereicherte sich mit einer bestimmten Masche an sämtlichen Schmuckstücken einer älteren Dame. Er sprach die Frau auf offener Straße an und gab sich als ein alter Bekannter aus, der ihr von seiner Mutter ein Geschenk überreichen wollte. Die Frau war zwar von Anfang an sehr skeptisch, da sie den Mann nicht kannte.
Dennoch schaffte er es mit seiner Masche irgendwie, ihr in ihre Wohnung zu folgen. Dort stahl er dann in einem unbeobachteten Moment eine Schmuckschatulle samt Schmuck mit einem Wert im vierstelligen Bereich. Die Frau konnte eine Personenbeschreibung abgeben, mit der wir nun ermitteln.
Daneben gab es natürlich auch wieder einige Verkehrsunfälle mit Sachschäden und Fluchten – das tägliche Geschäft eben. Und wenn es zwischen den Einsätzen mal nichts zu tun gibt, widmen wir uns oft der Verkehrssicherheit: Rotlichtüberwachung, Geschwindigkeitsmessungen, Handynutzung am Steuer, Verkehrskontrollen…Irgendwo gibt es immer was zu tun.