Stadtentwicklung Poststraße: Bürgerantrag für Erhalt der Bäume

Zentrum. · Am Mittwoch berät der Hauptausschuss. Die ISG wehrt sich gegen Kritik.

 Die Bäume sollen, so der Bürgerantrag, erhalten bleiben.

Die Bäume sollen, so der Bürgerantrag, erhalten bleiben.

Foto: Andreas Fischer/Fischer, Andreas (f22)

Es war eine Aussage in der WZ, die Thomas Pusinelli als Anlass für seinen Bürgerantrag nahm. „Für uns von der ISG ist klar, dass wir uns von dem einen oder anderen Baum trennen wollen“, hatte Nikolai Espenschied, Vorsitzender der Immobilien-Standort-Gemeinschaft Poststraße/Alte Freiheit, zu den Planungen für den Citybereich in unserer Zeitung erklärt. Für Pusinelli, der sich schon für die Bäume im Wupperpark Ost eingesetzt hatte, ein Unding. Über seine Forderung, den Baumbestand an der Poststraße und Alte Freiheit zu erhalten, berät am Mittwoch, 12. Februar, der Hauptausschuss. Die Verwaltung, so heißt es in der Vorlage, hat sich bereits für den Bürgerantrag ausgesprochen.

Denn: Bereits beim Grundsatzbeschluss zur Umgestaltung der Poststraße und Alten Freiheit, den die Politik im November gefasst hatte, hieß es, dass „die bestehenden Bäume bei der geplanten Ausschreibung berücksichtigt werden“, so die Verwaltung. Eine Auflage, auf die sich auch Pusinelli in seinem Antrag bezieht. Die Begrünung und die Bäume prägten die Fußgängerzone seit Jahrzehnten, schreibt der Geschäftsmann.

WSW: Umsetzung der Bäume im Zuge von Arbeiten möglich

„Gerade die Bäume tragen ganz erheblich zum Erhalt der Lebensqualität bzw. Aufenthaltsqualität und des Klimas in der Innenstadt bei. Dazu sorgen sie in der Innenstadt für eine Luftreinhaltung und Luftverbesserung und stellen Lebensräume für Tiere dar.“ Dies seien Gründe, die auch in der im vergangenen Jahr neu verabschiedeten Baumschutzsatzung festgelegt wurden, um Bäume zu erhalten.

Die Stadt weist zudem darauf hin, dass Espenschied und die ISG „lediglich den Wunsch geäußert hätten, einen Teil der Bäume zu entfernen.“ Die ISG werde in die Planungen zur Umgestaltung mit eingebunden und regelmäßig informiert. Auch das sei im Grundsatzbeschluss zur Umgestaltung festgelegt worden. Zum Zeitplan wurde damals 2021 als Startpunkt genannt.

 „Wir wollen keinen Kahlschlag an der Alten Freiheit“, betont Espenschied. „Unser Ziel ist es vielmehr, die Attraktivität unseres gesamten Straßenzuges hinsichtlich der Optik und der Aufenthaltsqualität zu verbessern. Das hat für uns im Interesse der Besucher, der Gewerbetreibenden und der Eigentümer an Alter Freiheit, Poststraße und Kerstenplatz oberste Priorität.“ Die ISG arbeite unter dieser Prämisse derzeit an einem neuen Freiraumkonzept. „Bei diesem spielen natürlich auch Aspekte wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und grüne Urbanität eine wichtige Rolle. Wie wir all dies mit unserem Ziel einer attraktiveren Straßenraumgestaltung vereinbaren können, diskutieren wir aktuell unter Beteiligung diverser Partner ergebnisoffen und ohne Denkverbote“, so der Geschäftsführer.

„Natürlich stimmen wir uns in diesem Prozess eng mit der Stadt Wuppertal und den Wuppertaler Stadtwerken ab, die zu gegebener Zeit die Bau- und Pflasterarbeiten in unserem Straßenzug durchführen werden“, so Espenschied. „Bevor diese Arbeiten beginnen, möchten wir unser Konzept als einen Impulsbeitrag zur Weiterentwicklung unseres Straßenraums vorlegen. Selbstverständlich werden wir dabei sämtliche diesbezüglichen Entscheidungen der städtischen Gremien akzeptieren und berücksichtigen.“

Dass es möglicherweise aber zu Versetzungen von Bäumen, wenn auch nur zeitweilig, kommen wird, lässt sich allerdings kaum vermeiden, wie die Verwaltung ausführt. Denn die WSW müssen am Heizwassersystem in der Elberfelder Innenstadt arbeiten. Dazu haben sie auch einen Gutachter beauftragt, um überprüfen zu lassen, welche Möglichkeiten es für den Erhalt der Bäume gibt. Geplant ist, die Bäume für die Dauer der Baumaßnahme an einen geeigneten Ort zu versetzen. Im Anschluss sollen sie wieder im Umbaugebiet aufgestellt werden. est