Villa, Kotten und ein kompletter Garagenhof In Wuppertal sind immer wieder besondere Immobilien im Angebot
Wuppertal · In Wuppertal auf Haussuche zu gehen, kann sich lohnen. Villa, Kotten und ein kompletter Garagenhof - Zwischen Nächstebreck und Schöller sind immer wieder besondere Immobilien im Angebot.
Mehrfamilienhaus in erster City-Lage gefällig? Eine elegante Jugendstilvilla mit Fernblick? Oder doch lieber ein großer Bauernhof? Kein Problem in Wuppertal und vergleichsweise bezahlbar dazu – auch wenn der hiesige Immobilienmarkt eine aus Verkäufersicht gute Entwicklung nimmt und die Preise in den vergangenen Jahren merklich gestiegen sind.
Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen sind begehrt, im Angebot sind aber auch immer wieder echte Hingucker. Gepflegte Schätzchen genauso wie renovierungsbedürftige Gebäude, zeitgemäße Wohhäuser im Einheitslook und steinerne Zeugen bergischer Geschichte.
Engelskotten: Grundstück direkt am Bachlauf
Ein gutes Beispiel für letzteres ist der ehemalige Engelskotten im Morsbachtal. „Momentan bieten wir diese besondere Immobilie an“, sagt Elisabeth Grotebrune vom gleichnamigen Wuppertaler Maklerunternehmen. Das 1907 als Kotten eines ehemaligen Schleifbetriebes errichtete Haus sei in den 1970er Jahren zum Wohnhaus umgebaut und erweitert und in den Folgejahren modernisiert worden, heißt es in der Beschreibung. Das Anwesen verfüge über ein etwa 13 000 Quadratmeter großes Grundstück direkt am Bachlauf. Die Wohnfläche der Wohnung im Erdgeschoss beträgt etwa 148 Quadratmeter, die Wohnfläche im Obergeschoss 168 Quadratmeter. Der Preis für das Anwesen im Grünen: 890 000 Euro.
Renovierungsbedürftig, aber landschaftlich ebenfalls reizvoll, wirkt ein weiteres besonderes Angebot im Internet – ein Bauernhof mit langer Geschichte nämlich. Zu finden ist er im Wuppertaler Osten, Makler Planet Home schätzt das Baujahr des Haupthauses auf etwa 1750. Zehn Zimmer und ein Grundstück von mehr als 56 000 Quadratmetern Fläche stehen zur Verfügung. Der Preis: 699 000 Euro.
„Ein wunderschönes und gleichzeitig wohl seltenes Villenanwesen“ bewirbt Immobilien Franz auf seiner Website eine freistehende Immobilie in Nähe Schmitteborn. Gebaut 1940; sei das gesamte Objekt sowie die Außenanlagen 1998 kernsaniert und vollständig um- und ausgebaut worden, heißt es dort. Unter anderem sei eine Großgarage neu gebaut worden. Preis für die Villa: 948 999 Euro.
Originell: Kompletter Garagenhof in Oberbarmen
Kein Wohnhaus, kein Ladenlokal, sondern ein kompletter Garagenhof ist an der Oberbarmer Sonnabendstraße im Angebot: „Das 1317 Quadratmeter große Areal besteht aus 31 gemauerten beigen Garagen mit dunkelgrünen Garagentoren“, heißt es in der Angebotsbeschreibung. Außerdem befinden sich auf dem Gelände zwei Großgaragen, eine Lagerhalle und eine Werkstatt. Verkauft wird die Anlage von der Future Construct AG: „Das ist ein spannendes Objekt“, sagt Alexander Skovajsa im WZ-Gespräch. Sein Unternehmen sei auf Garagenhöfe spezialisiert. „Wir haben uns den Hof angeschaut und halten ihn für eine gute Kapitalanlage.“ Der Preis für das Gesamtpakt beläuft sich auf 790 000 Euro.
Gewerbeflächen sind ein Dauerthema im Stadtgebiet, unter den kleinen und großen Grundstücken ist das ehemalige Luhns-Gelände ein echter Klassiker. An der Schwarzbach hat sich in der Vergangenheit schon einiges getan – so zog unter anderem das Jobcenter in einen Teil des Gebäudekomplexes ein. Ein anderer Bereich wird aktuell entwickelt.
Gute Angebote, aber teils erheblich teurer als noch vor Jahren
Auch in den Wuppertaler Innenstadtlagen gibt es nach wie vor Angebote. Zuletzt standen Mehrfamilienhäuser in der Barmer City genauso zum Verkauf wie Gebäude in der Elberfelder Innenstadt. Doch sie alle sind teils erheblich teurer als noch vor wenigen Jahren. Im ersten Halbjahr 2019 war das Umsatzvolumen deutlich um 87 Millionen Euro auf 475 Millionen Euro angestiegen, wie vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Wuppertal zu erfahren war. Bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen wurden vergangenes Jahr für das erste Halbjahr erneut Preissteigerungen festgestellt, was auf die unverändert hohe Nachfrage zurückzuführen sei. So stiegen die Wiederverkaufspreise für klassische Reihenhäuser und Doppelhaushälften im Schnitt um 10 000 Euro auf 255 000 beziehungsweise 295 000 Euro. Damit setzte sich die Preisentwicklung aus den Vorjahren verstärkt fort.
Die einen nutzen die gute Marktlage für den Verkauf, die anderen suchen - und nicht nur Makler haben gut zu tun in Wuppertal. Dennoch, im Vergleich mit Hochpreis-Städten wie Hamburg – oder Deutschlands teuerster Wohn-Stadt – München, sind die hiesigen Preise immer noch geradezu lachhaft. Denn für den Preis einer kleinen Wohnung in Elberfeld oder Barmen gibt es in München-Schwabing gerade mal eine hübsche Garage.