Dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach droht am Samstag das zweite Geister-Derby in diesem Jahr. Sportlich ist die Partie für beide brisant Rhein-Derby ohne Zuschauer?
KÖLN (dpa). Das rheinische Derby am Samstag zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach droht wieder zum Geisterspiel zu werden. Am Donnerstag lag der dafür entscheidende Wert der Corona-Neuinfektionen bezogen auf 100 000 Einwohner binnen der vergangenen sieben Tage bei 36,4 und damit über der kritischen Marke von 35. „Wir würden uns wahnsinnig freuen, im Derby Zuschauer dabei zu haben“, sagte FC-Sportchef Horst Heldt am Donnerstag.
Entscheidend dafür ist, ob der Wert am Tag vor dem Spiel – also am Freitag – unter 35 liegt. „Auch wenn wir ohne Zuschauer spielen sollten: Ein Derby ist ein Derby“, betonte Heldt, der mit Köln schon das erste Geister-Derby der Bundesliga-Historie im März in Mönchengladbach (1:2) verloren hatte. Das Spiel damals war zum Beginn der Corona-Krise das erste Bundesliga-Spiel überhaupt ohne Zuschauer.
„Derby-Brisanz hätten wir natürlich alle gerne“, sagte Gladbachs Trainer Marco Rose. „Wir hätten gerne alle dabei, müssen aber alle Woche für Woche damit umgehen.“
Schon am ersten Spieltag gegen die TSG 1899 Hoffenheim hatten die Kölner wegen der höheren Anzahl von Neuinfektionen ohne Zuschauer spielen müssen. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Zuschauerfrage uns Trainer und die Mannschaft nicht beschäftigt. Es ist immer ein Plus, die eigenen Zuschauer da zu haben und würden uns sehr über Unterstützung freuen“, sagte FC-Coach Markus Gisdol, der mit den Kölnern seit Beginn der Geisterspiele im März in der Bundesliga nicht mehr gewonnen hat.
Für beide Teams steht auch sportlich einiges auf dem Spiel. Der FC ist inzwischen saisonübergreifend seit zwölf Spielen sieglos. Vor allem aber der Champions-League-Teilnehmer vom Niederrhein steht unter Druck. Mit erst einem Punkt aus zwei Saisonspielen wäre schon ein Unentschieden eigentlich zu wenig für die Borussia. „Natürlich ist das ein wichtiges Spiel für uns“, bekannte Marco Rose, der zugleich aber meinte, dass der Druck immer gleich groß sei.