Handball Bayer fegt Eisenach aus der Halle
Dormagen. · Mit 34:24 gelang der zweite Sieg mit zweistelliger Tordifferenz.
Hendrik Halfmann verbrachte einen geruhsamen ersten Arbeitstag. Der 26-Jährige, vom TSV Bayer Dormagen in einem Blitztransfer als Ersatz für den verletzten Janis Boieck verpflichtet, blieb bei seinem ersten Einsatz im neuen Trikot auf der Bank. Und konnte von dort aus feststellen, dass er zumindest zwei Monate – so lange läuft der Kontrakt des in Remscheid geborenen, aus Dresden gekommenen Torhüters – einer Mannschaft angehört, mit der in dieser Saison zu rechnen sein wird in der Zweiten Handball-Bundesliga.
Denn mit dem 34:24 (Halbzeit 13:13) über den ThSV Eisenach feierten die Dormagener im zweiten Heimspiel den zweiten Sieg mit zweistelliger Tordifferenz. Geht es nach Dusko Bilanovic, soll das nicht der letzte Erfolg in dieser Manier gewesen sein. „Wenn wir,“ stellte der Dormagener Trainer fest, „in unseren Rhythmus und unser Spielsystem kommen, muss sich jeder Gegner warm anziehen.“ Doch wie schon beim 35:25 über den EHV Aue vor zwei Wochen dauerte es seine Zeit, bis das den Bayer-Handballern vor der enttäuschenden Kulisse von 1046 Zuschauern gelang.
Sieben Minuten und 17 Sekunden waren gespielt, als Dusko Bilanovic genug gesehen hatte an diesem Freitagabend. 2:6 lagen seine Schützlinge da im Hintertreffen gegen einen körperlich starken, spielerisch aber eher biederen Aufsteiger. Bilanovic reagierte, holte Ante Grbavac –von der Platte und ersetzte ihn durch Julian Köster. Angetrieben vom erst 19 Jahre alten Junioren-Vizeweltmeister drehten die Hausherren innerhalb von fünf Minuten die Partie, gingen beim 8:7 durch den gegenüber der Vorwoche deutlich verbesserten Benni Richter erstmals in Führung (13.).
Rhein Vikings kassierten
zweite Niederlage in Folge
Absetzen konnten sie sich freilich nicht, weil die Deckung ähnlich wie gegen Aue nicht zu gewohnter Stabilität fand. Eisenachs Trainerroutinuier Sead Hasanefendic: „Wir hätten zur Pause klar führen müssen, haben aber zu viele freie Würfe vergeben,“ schimpfte Eisenachs Trainerroutinuier Sead Hasanefendic. Der 71-Jährige, vergaß dabei aber den eigenen Part.
Denn dreißig Minuten ließ er den Thüringischen Handballverein in der gleichen Formation (abgesehen von einem Positionswechsel Angriff-Abwehr) durchspielen. So etwas ist im modernen Tempohandball meist tödlich. Kollege Bilanovic hatte das schnell erkannt, wechselte ab der 15. Minute munter durch und erhöhte stetig die Spielgeschwindigkeit.
Die Folgen waren abzusehen: Eisenach brach in den letzten 20 Minuten vollkommen auseinander. Andrej Obranovic gelang beim 18:18 (38.) der letzte Gleichstand der Partie, danach spielte eigentlich nur noch der TSV, der die letzten 22 Spielminuten mit 16:6 (!) für sich entschied. „Wir hatten uns in der Halbzeit vorgenommen, mehr in die Breite zu spielen,“ gab Bilanovic Einblick in sein taktisches Schatzkästlein.
Die HSG Rhein Vikings kassierte in der Dritten Handball-Liga Nord-West die zweite Niederlage in Folge: Im Heimspiel gegen die HSG Bergische Panther mussten sich die Wikinger am Ende mit 28:33 (15:17) geschlagen geben. -vk/dm