Fußball Fußball zwischen Freudentaumel und Frust

Holzheim/Kapellen/Meerbusch. · Während Holzheim, Kapellen und Meerbusch II feiern, regiert beim TSV Meerbusch der Frust.

Das Siegtor für die HSG im Spiel gegen den VfR Fischeln erzielte Maurice Girke bei einem Handelfmeter.

Foto: Woitschützke

Vor dem Spiel hatte der Trainer der Holzheimer SG, Guido van Schewick, noch gewitzelt: „In der vergangenen Saison haben wir unser Heimspiel gegen Fischeln mit 6:1 gewonnen. Jetzt wäre ich mit einem dreckigen 1:0 zufrieden.“ Nun. Sein Wunsch wurde erfüllt. Per Elfmeter bescherte Maurice Girke den Hausherren im Kellerduell den ersten Sieg der Saison „Obwohl wir nicht gut gespielt haben“, räumte der 43-Jährige ein. Doch das war ihm nach dem Schlusspfiff „so was von egal. Was heute zählt, sind die drei Punkte“.

Die erste Hälfte beherrschten die Gäste klar, waren vor dem Tor aber nicht entschlossen genug. Die Gastgeber brauchten nur zwei Anläufe, um der Partie die entscheidende Wende zu geben: Der Japaner Shunya Ando, dessen Debüt Lust auf weitere Einsätze machte, fand früh in VfR-Torhüter Simon Gerdts seinen Meister (10.) – und dann klingelte es schon im Kasten der stürmischen Krefelder: Nach einer kurz ausgeführten Ecke klatschte der von Ando in den Strafraum beförderte Ball an den ausgestreckten Arm von Almir Arapovic (34.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Maurice Girke. Als der von Knops hart angegangene Schriddels das Leder nach einer Flanke nicht aus der Gefahrenzone zu befördern wusste, staubte Fuhrmann zum Ausgleich ab. Dachten alle! Doch mit einiger Verspätung und erst auf Intervention der Holzheimer konsultierte der eigentlich gute Schiedsrichter Cedric Pelka seinen zuständigen Assistenten. Und der erinnerte sich, dass Fuhrmann vor seinem Treffer aus dem Tor aus ins Spielfeld zurückgelaufen war – also im Abseits stand. Daraufhin nahm Pelka den Treffer zurück – sehr zum Verdruss der aufgebrachten Krefelder.

Die drückten in der zweiten Hälfte zwar weiterauf den verdienten Ausgleich, machte dabei aber immer weniger den Eindruck, als glaubte das Team wirklich noch an seine Chance.

SCK nahm den Schwung aus dem Pokal mit in den Landesliga-Alltag

Der Plan des SC Kapellen, den Schwung vom 3:1-Sieg am Mittwoch im Niederrheinpokal über den Oberligisten ETB SW Essen mit in den Alltag der Fußball-Landesliga zu nehmen, ist aufgegangen. Beim VfL Rhede gewannen die Schützlinge von Trainer Oliver Seibert deutlich mit 6:2 (Halbzeit 3:0) und tilgten damit auch ein wenig die Schmach von der 1:3-Niederlage vor Wochenfrist gegen Bedburg-Hau (der Neuling düpierte am Sonntag mit dem 2:1-Sieg über St. Tönis im Übrigen das nächste Topteam).

Dass die Gäste noch höher hätten gewinnen können, störte Ferber nicht. „Wir sind auch so glücklich“, resümierte er. Als eigentlichen Winner bezeichnete er das neue Spielsystem, in dem der SCK nicht mehr auf Teufel komm raus das Kommando übernimmt. „Die taktische Umstellung hat sich ausgezahlt.“ In der Tabelle bleiben die Erft-Kicker damit auf Schlagdistanz zum ungeschlagenen Spitzenreiter SV Scherpenberg.

In der Liga ist der SCK wegen der anstehenden Hochzeit von Routinier Robert Wilschrey bereits am Donnerstag (20 Uhr) wieder im Einsatz. Zu Gast im Jupp-Breuer-Stadion ist der TSV Meerbusch II.

Das Team von Niklas Bonnekessel verbesserte sich gerade durch einen 2:1 (1:1)-Heimerfolg gegen den TuS Fichte Lintfort auf Tabellenplatz sechs.

Lange Gesichter gab es beim TSV Meerbusch: Die Oberliga-Fußballer verpassten durch ein Gegentor in der Schlussminute den ersehnten Schritt in die obere Tabellenhälfte. Mit einem enttäuschenden 1:1 (1:0) kehrte die Elf von Trainer Toni Molina von der Fahrt zum SC Velbert zurück. Die Blau-Gelben um Kapitän Lukas van den Bergh konnten ihre guten Leistungen aus den Partien gegen Turu und im Pokal beim TV Jahn/Hiesfeld nicht bestätigten. „Wir haben heute keine gute Leistung gezeigt und am Schluss viel zu wenig getan, um das Gegentor zu verhindern“, so Teammanager Horst Riege. Der TSV hatte einige gute Szenen, doch insgesamt machten die Spieler einen müden Eindruck. Und so war es nur einen Frage der Zeit, wann das Gegentor
fiel. sit/faja