Handball Bietigheim kommt mit „Mimi“ Krause
Rhein-Kreis · Handball-Zweitligist TVS Bayer Dormagen empfängt am Samstagabend Bietigheim.
. Mit der neuen Spielklasse fremdelt er noch ein bisschen: „Die Zweite Liga ist ein Haifischbecken und da wird ein anderer Handball gespielt als in Liga 1,“ sagte Michael Kraus Anfang Oktober im Interview mit dem Pressedienst der SG BBM Bietigheim. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Erstliga-Absteiger gerade mal fünf Punkte aus sechs Spielen auf seinem Konto.
Inzwischen sind es 14 aus 13 Partien, was die Bietigheimer zum punktgleichen Tabellennachbarn des TSV Bayer Dormagen macht. Bei dem ist die SG am Samstag (19.30 Uhr) zu Gast. Bietigheim kommt mit der Empfehlung von zuletzt drei Siegen in Folge, zwei davon gegen die Top-Klubs HSC Coburg (27:23) und VfL Gummersbach (32:26).
Und Bietigheim kommt mit einer der schillerndsten Persönlichkeiten, die der deutsche Handball zu bieten hat: Michael „Mimi“ Kraus, 36 Jahre alt, Weltmeister von 2007, Champions League Sieger 2013 und EHF-Europapokalsieger 2016. Was tut so einer in einer Liga, die sich zwar zu Recht „stärkste Zweite Liga der Welt“ nennt, aber eher eine Liga der Namenlosen ist? Die Prominenz auf dem Parkett ist schnell aufgezählt: Jens Bechtloff beim TuS N-Lübbecke, Jens Schöngarth und Blazencko Lackovic beim HSV Hamburg – aber selbst die kennen nur Handball-Insider.
Kraus könnte da die Lichtgestalt sein, der Werbeträger, von dem alle 18 Klubs profitieren. Das Problem: An dem 36-Jährigen haben sich schon immer die Geister geschieden. Die einen empfanden ihn als genialen Spielmacher, den anderen war er viel zu weich für eine Sportart, in der man gerade als Rückraumspieler dahin zu gehen hat, wo es weh tut. Dieses Image hatte sich Kraus selbst eingebrockt, zu einem Zeitpunkt, als seine Handball-Karriere noch im Verborgenen blühte, er 2000 mit der B-Jugend des TS Göppingen Württembergischer Meister wurde. Denn im gleichen Jahr nahm der damals 16-Jährige an der Wahl zum „Bravo-Boy des Jahres“ teil – und wurde von den Lesern der Jugendzeitschrift gewählt. So etwas wird man so schnell nicht los. Vor allem, wenn es nicht gut läuft, wird das Etikett schnell wieder aus der Versenkung geholt und aufgeklebt.
Rhein-Vikings erwarten
starke Gummersbacher
Wiedergutmachung für den Leistungseinbruch gegen Wilhelmshaven steht auf dem Plan für die Drittliga-Handballer der Rhein Vikings. In der Umsetzung dürfte sich dies als schwierig gestalten, denn die Neusser müssen am Sonntag (17 Uhr) bei der Zweitvertretung des VfL Gummersbach antreten. Und da das Zweitligateam der Oberbergischen bereits am Freitagabend zuhause gegen Elbflorenz ranmusste, erwartet der Vikings-Coach Jörg Bohrmann am Sonntagnachmittag personelle Unterstützung
„von oben“. -vk/-dm