CDU-Kreisparteitag am Samstag in Jüchen Geerlings soll neuer CDU-Vize im Kreis werden

Rhein-Kreis · Jörg Geerlings (47) kehrt auf die Kommandobrücke der Parteiarbeit zurück. 13 Jahre war der promovierte Jurist Vorsitzender der Neusser CDU, ehe er sich vor 18 Monaten aus dem Amt zurückzog. Wenn am Samstag die Kreis-CDU auf ihrem Parteitag in Jüchen (10 Uhr, Peter-Giesen-Halle) einen neuen Ersten Stellvertreter für ihren Parteichef, NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper (50, Meerbusch), kürt, dann tritt der Neusser Geerlings an.

Jörg Geerlings soll auf Daniela Leyhausen folgen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Eine Neuwahl ist erforderlich, da sich die Neusserin Daniela Leyhausen (52) nach zehn Jahren als „Vize“ zurückzieht. Sie tue dies „völlig unbedrängt“, sagt die promovierte Rechtsanwältin einer Düsseldorfer Kanzlei, weil sie beruflich mehr und mehr gefordert sei. Neben dem Familienrecht wolle sie sich nun auch als Fachanwältin für Erbrecht weiter
qualifizieren.

Der Neusser CDU obliegt das
Vorschlagsrecht für den Vize

Die Wahl von Geerlings gilt als sicher. Zum einen wurde er, wie der Neusser CDU-Chef Jürgen Brautmeier bestätigt, vom Vorstand in seinem Heimatstadtverband nominiert, zum anderen obliegt den Neusser Christdemokraten das Vorschlagsrecht für den „Ersten Stellvertreter“ des Kreisvorsitzenden, sofern der Vorsitzende nicht aus Neuss stammt. „Die alte Vereinbarung beachten wir“, sagt Lutz Lienenkämper, der erneut für den Vorsitz kandidiert. Die Absprache stamme noch aus den 1970er Jahren als in der Folge der Kommunalen Neugliederung auch die CDU-Kreisverbände Grevenbroich und Neuss verschmolzen wurden. „Gründungsvorsitzender“ wurde damals Hans-Ulrich Klose aus Korschenbroich, sein Erster Stellvertreter war Herbert Karrenberg, Neuss’ legendärer Oberbürgermeister.

Daniela Leyhausen geht mit einem guten Gefühl, denn sie habe mit dem Vorsitzenden Lienenkämper, den sie sehr schätze, vertrauensvoll zusammengearbeitet. Jörg Geerlings begründet seine Bereitschaft zur Kandidatur mit seiner Überzeugung, dass der Strukturwandel im Rheinischen Revier auch für Neuss ein wichtiges Thema sei, und so mache es Sinn, wenn die Stadtpartei über ihn als Landtagsabgeordneten auch auf Kreisebene „weiterhin anständig angebunden“
bleibt.