Wolf-Ruprecht Schwarzburger Meerbuscher Bassist bringt 20 Jahre altes Album neu heraus
Der Strümper Bassist Wolf-Ruprecht Schwarzburger ist seit den 1980er Jahren Berufsmusiker. Er arbeitete für Künstler und für Musicals.
Dass Wolf-Ruprecht Schwarzburger, genannt „Rupi“, Musiker wird, wurde ihm in die Wiege gelegt. Der Vater war Berufsmusiker, spielte Geige, die Mutter war Musikpädogin, die Musik war bei den Schwarzburgers immer präsent. „Rupi“ Schwarzburger lernte erst Geige, dann Kontrabass und dann das Instrument, dem der 65-Jährige bis heute treu geblieben ist: den E-Bass.
Schwarzburger wurde 1954 in Gelsenkirchen geboren, 1970 ließ sich die Familie in Meerbusch nieder. Mit 18 Jahren zog „Rupi“ nach Düsseldorf und kam so mit der Düsseldorfer Musikszene in Kontakt. „Das war damals eine sehr kreative Szene“, sagt Schwarzburger. Es wurde viel experimentiert. Die Band Kraftwerk, oder „die Kraftis“, wie Schwarzburger sie nennt, veränderten von Düsseldorf aus die Musikszene, waren Vorreiter für die elektronische Musik, wie man sie heute kennt.
Rupi Schwarzburger spielte zwar nie zusammen mit den „Kraftis“. Doch er machte sich in der Szene einen Namen, trat mit verschiedenen Künstlern auf, und ehe er sich versah, war er Berufsmusiker. „Ich habe immer das gemacht, woran ich Spaß hatte“, sagt er. So ist er in den Beruf „reingerutscht“. Von da an spielte Schwarzburger in verschiedenen Bands Bass. Oft im Jazzbereich, er trat aber unter anderem auch mit der Pop-Rock Band Mr. Mister auf, die in den 1980er Jahren drei Top-Ten Singles in den Charts hatte. Auch spielte er Musik für Werbejingles und Filme ein. Welche das waren, weiß Schwarzburger nicht, er ging einfach ins Studio, spielte seinen Part und ging wieder raus, erzählt er. Auch für verschiedene Musicals spielte Schwarzburger Bass, unter anderem für „Starlight Express“, „Jesus Christ Superstar“ oder „Saturday Night Fever“.
1999 brachte Schwarzburger
das Album „Sonne“ heraus
Ein eigenes Album hat er lange nicht aufgenommen. „Wenn du viel spielst, hast du den Kopf nicht frei“, sagt Schwarzburger. Und er hat viel gespielt. Ende der 1990er war es dann doch soweit: 1997 fing Schwarzburger an, ein Album zu schreiben, zwei Jahre später kam „Sonne“ raus. Damals aber nicht als CD oder Platte, sondern lediglich digital. Schwarzburger ist zwar in erster Linie Jazz-Musiker, doch „Sonne“ ist kein Jazz-Album. Es ist gar keinem Genre zuzuordnen, hat zwar Jazz-Elemente, jedoch gemischt mit Funk und Elektronik. „Alles live eingespielt“, sagt Schwarzburger. Mehr als 15 weitere Musiker und Musikerinnen waren an dem Album beteiligt, spielten Teile der Songs ein. Als „Sonne“ 1999 rauskam, war es in der Techno-Szene ein Erfolg, in der Partyhochburg Ibiza wurde es häufig von verschiedenen DJs gespielt. 2004 zog Schwarzburger mit seiner Familie wieder nach Meerbusch zurück, an den Ortsrand von Strümp.. Im September dieses Jahres kam „Sonne“ neu heraus, dieses Mal auch auf CD sowie auf Streamingplattformen wie Spotify oder Apple Music. Das Album erschien 1999 auf Monolith Records, das Label ging 2002 pleite. Neu erschienen ist es nun auf JazzSick Records/Membran. Vor wenigen Wochen feierte er im KIT (Kunst im Tunnel) in Düsseldorf die (Re)-Releaseparty von „Sonne“. „Es waren nochmal alle dabei, die an dem Album mitgewirkt haben“, sagt er zufrieden. Auf Tour gehen wird er mit dem Album aber nicht. „Dafür fehlt die Zeit“, sagt er. Er habe noch zu viele andere Projekte.