Betriebe in der Verantwortung
Der Kreis hat sich erfolgreich um ein Projekt „Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand“ beworben.
Rhein-Kreis Neuss. Der Begriff CSR, mit dem Konzerne ihr soziales Engagement umschreiben, gehört inzwischen in vielen großen Unternehmen genauso zu den zentralen Themen wie ein straffes Controlling oder eine umfangreiche Marketingoffensive. In kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlt dafür jedoch oft die richtige Strategie und ein festes Budget.
Das Bundesarbeitsministerium will soziales Engagement mit seinem Programm „Corporate Social Responsibility“ (CSR) im Mittelstand fördern. Im Rahmen des Programms hat sich der Rhein-Kreis Neuss jetzt erfolgreich um ein Projekt beworben. Das Konzept des Kreises ist eines von 75 Projekten, das unter 320 Bewerbungen den Zuschlag erhielt.
Bund und Europäischer Sozialfonds stellen für das Programm insgesamt mehr als 25 Millionen Euro zur Verfügung. Der Kreis erhält 260 000 Euro Fördermittel für die kommenden zwei Jahre und steuert selbst noch einmal 96 000 Euro dazu.
20 bis 25 Unternehmen sollen zu CSR-Firmen entwickelt werden. Die Kreisverwaltung will Workshops, Firmenbesuche und Infoveranstaltungen anbieten und mit den Betrieben Masterpläne erarbeiten. CSR soll zum festen Bestandteil der Unternehmenskultur werden.
„99,6 Prozent der Firmen im Kreis sind kleinere und mittelständische Unternehmen“, betont Jürgen Steinmetz, Allgemeiner Vertreter des Landrats. „Ziel ist es auch, eine stärkere Verzahnung von Umfeld und Unternehmen zu erreichen.“
Im Business-Center an der Königstraße wird eine Beratungsstelle eingerichtet, die der Kreiswirtschaftsförderung angegliedert ist. Zwei Mitarbeiter helfen bei Fragen zu ökologischen, ökonomischen oder sozialen Themen.
Wirtschaftsförderer Robert Abts ist sich sicher, dass soziale Verantwortung den wirtschaftlichen Erfolg und damit den Unternehmenswert steigern kann, die Kundenbindung erhöht und das Image verbessert: „Viele Firmen engagieren sich ja schon gesellschaftlich, aber sie tun das meist, ohne zu analysieren, welchen Nutzen sie davon haben“, sagt er. „Wir wollen das Thema in das Bewusstsein rücken, so dass Unternehmen und Gesellschaft gleichermaßen profitieren.“