2500 Helfer räumen beim Sauberhaft-Tag auf

Dormagener sammeln 13,5 Tonnen Abfall in zwölf Stadtteilen ein.

Dormagen. In Zons klaubte Gerhard Clemens ein paar funktionstüchtige Wanderschuhe aus dem Gebüsch, Renate Kremser förderte in Stürzelberg eine Autobatterie zutage, und die Delhovener Helfer um Stephan Gödderz stießen im Wald auf eine ganze Ladung Katzenstreu: Beim zehnten Dormagener Sauberhaft-Tag am Samstag trugen rund 2500 Helfer insgesamt 13,5 Tonnen Abfall und Sondermüll zusammen, den rücksichtslose Mitbürger in Feld, Wald und Wiese deponiert hatten. „Damit ist die Menge im Vergleich zu den Vorjahren nahezu gleich geblieben“, erklärte Sauberhaft-Projektleiter Guido Schenk.

Auch die Zahl der freiwilligen Müllsammler blieb genauso hoch wie im Vorjahr. Wobei nicht zuletzt Schulen, Kindergärten und Vereine ihren Beitrag leisteten. Allein 68 Gruppierungen streiften in diesem Jahr die Handschuhe über und zogen mit blauen Müllsäcken los. Viele davon und nahezu alle der zwölf ehrenamtlichen Stadtteil-Koordinatoren sind von Beginn an dabei.

Guido Schenk: „Der Sauberhaft-Tag ist eine gute Werbung für das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt.“ Die städtische Dezernentin Tanja Gaspers lobte bei der abschließenden Pressekonferenz insbesondere den pädagogischen Effekt des städtischen Frühjahrsputzes. Denn wer einmal wilden Müll weggeräumt habe, der werde selbst nichts mehr achtlos fallen lassen.

Viele der Gegenstände, die am Samstag den Weg zu den Sammelstellen und auf die Deponie fanden, waren nicht nur fallengelassen, sondern ganz bewusst wild entsorgt worden. Im Grind bei Stürzelberg etwa stolperten die Delrather Pfadfinder, die bislang jeden Sauberhaft-Tag bestritten haben, über eine olivgrüne Toilettenschüssel, in der mittlerweile ein kleines Kaninchen heimisch geworden war.

Am Strand beim Fährhaus Pitt Jupp fanden sie verrostete Stahlseile, eine Leiter und Teile eines Schiffsanlegers. Der Horremer Stadtteil-Koordinator Wilfried Dieling stellte sich angesichts zwölf weggeworfener Tannenbäume die Frage: „Ist denn schon wieder Weihnachten?“ Er konnte sich bei seinen Helfern mit einem kleinen Präsentkörbchen bedanken, das die Interessengemeinschaft „Gemeinsam für Horrem“ gepackt hatte. Ganz besonders bemerkenswert war die Leistung von Sigrid Küpper. Sie ist auf einen Rollator angewiesen und füllte in Hackenbroich im Alleingang fünf Säcke mit wildem Müll.

Während zur Mittagszeit die grauen Wagen des Entsorgers EGN an den Sammelpunkten pralle Müllsäcke aufluden, konnten sich die Aufräumer in allen Stadtteilen mit Erbsensuppe stärken, die das Deutsche Rote Kreuz ehrenamtlich ausschenkte.

www.dormagen.de