Ausstellung im Kreismuseum Zons Beeindruckende „Zauberei“ auf dem Ei ist im Museum in Zons zu sehen

Zons · Begleitend zur Ausstellung über Schlesien zeigt das Kreismuseum an der Schlosstraße in Zons zurzeit rund 200 kunstvoll gestaltete Ostereier in traditionellen osteuropäischen Techniken.

Die Zahl ist beeindruckend: Rund 3000 kunstvoll gestaltete Eier hatten Georgine und Pavel Hovorak aus Tschechien von 1980 bis 2017 zusammengetragen – und diese riesige Sammlung vor einigen Jahren dem Kreismuseum Zons überlassen. Dessen Leiterin Karina Hahn und ihr Team stellte dies, bei aller Freude, auch vor ein kleines Problem, genauer: vor eine Frage: Wie können diese wunderbaren Objekte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden? Alle auf einmal zu zeigen ist schon räumlich kaum möglich, zudem würde die Menge geradezu „erschlagend“ auf Besucherinnen und Besucher wirken. Die Entscheidung fiel schließlich für Teilausstellungen aus, in denen eine überschaubare Zahl der Eier präsentiert wird. Waren 2019 schon gut 500 Exponate zu sehen, so sind es zurzeit ungefähr 200. Und die Auswahl erfolgte mit Bedacht: Gezeigt werden in erster Linie Eier aus dem osteuropäischen Raum, eine ideale Ergänzung zur noch bis weit in den Mai hinein laufenden aktuellen Ausstellung „Zwischen Industrie und Natur. Eine künstlerische Begegnung mit Schlesien“.

Die Schau mit den ovalen Kunst-Stücken (Achtung: Sie ist nicht barrierefrei zugänglich) trägt den Titel „Zauberei auf dem Ei“ , der genau das ausdrücken dürfte, was vielen Betrachtern beim Anblick der Ostereier durch den Kopf gehen wird. Die aufwändige Gestaltung der meisten dieser Miniaturen mutet tatsächlich so an, als hätten überirdische Kräfte ihre Hand mit im Spiel gehabt. Doch tatsächlich handelt es sich bei den Urhebern um außerordentlich begabte Menschen, die Karina Hahn mit Fug und Recht als „Künstler“ bezeichnet.

„Zauberei auf dem Ei“ lautet der Titel einer sehenswerten Ausstellung, die zurzeit im Kreismuseum Zons gezeigt wird. Fotos: Museum

Foto: Kreismuseum

Die Museumsleiterin kann sehr viele Details zu den Eiern erzählen, zu deren Hintergründen genauso wie zu den Techniken, mit denen sie kunstvoll verziert wurden. Da gibt es die Perlentechnik, bei der winzige Glasperlen mit Wachs auf die Schale aufgeklebt werden und sich zu bildschönen Mustern zusammenfügen. Oder die böhmische Kratztechnik, bei der die Motive in die zuvor auf dem Ei aufgebrachte Farbe eingeritzt wird. Ätztechnik, Wasserbossiertechnik oder Wachsbatik sind weitere Methoden, die sehr schön in zahlreich vorhandenen Begleitheften beschrieben sind, die in der Ausstellung ausliegen. Dort erfährt man auch Wissenswertes über die manchen Motiven auf den Ostereiern zugrunde liegende Symbolik.

Die im Museum gezeigten Eier sind überwiegend in traditionellen osteuropäischen Techniken gestaltet.

Foto: Kreismuseum

Besuchern, die sich, vielleicht durch die Schau inspiriert, selbst künstlerisch betätigen können, bietet das Museum an einem Tisch die Möglichkeit, (auf Papier) eigene Ei-Kreationen herzustellen. Wer zusätzlich zur Schlesien- und zur Ostereierausstellung noch eine attraktive Veranstaltung im Museum besuchen möchte, für den bietet sich der Ostereiermarkt vom 19. bis 21. April an. Öffnungszeiten: An allen drei Tagen 11 bis 18 Uhr, letzter Einlass um 17.30 Uhr. Das Museum ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr geöffnet, Karfreitag, 18. April, ist geschlossen.