Bürger können weiterhin Ideen bringen Helmut-Schmidt-Platz soll zum inklusiven Ort der Begegnung werden

Dormagen · Die Anlage soll durch barrierefreie Spielgeräte erweitert werden. Die Technischen Betriebe haben nun erste Ideen zur Umsetzung vorgestellt. Die Planung ist aber noch nicht abgeschlossen. Bürger können weiterhin Ideen einbringen.

Ein erster Entwurf für den Helmut-Schmidt-Platz liegt vor.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Eine Metallplatte mit einem beweglichen Teil zum Wippen, über die auch Menschen im Rollstuhl fahren können. Eine Wippe, mit der man sich sowohl im Sitzen als auch im Stehen auf und ab bewegen kann. Oder ein Glockenspiel auf dem Boden, das verschieden Klänge erzeugt, sobald jemand darüber läuft oder fährt. All diese Geräte könnte es in Zukunft auf dem Helmut-Schmidt-Platz geben. Sie sind Teil eines ersten Entwurfes, der im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurde. Die Technischen Betriebe Dormagen hatten zuvor den Auftrag erhalten, das Angebot dort um barrierefreie Spielgeräte zu erweitern. Das Ziel: Ein Platz für alle Generationen, auf dem sich Menschen mit und ohne Behinderung gerne aufhalten. Eingeplant sind bisher zum Beispiel auch eine Tischtennisplatte oder Spiegel, die das eigene Abbild verzerren. „Momentan ist aber noch nichts in Stein gemeißelt“, sagt Thomas Wedowski von den TBD.

Bis zum September soll der Entwurf noch weiter ausgearbeitet werden. Dann findet die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses statt, bei der die abschließende Planung den Mitgliedern des Ausschusses zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll. „Weil die Fläche sich mitten in der Innenstadt befindet, wollten wir keinen herkömmlichen Spielplatz entwerfen, sondern den urbanen Charakter des Ortes erhalten“, sagt Wedowski. Um schon im Vorfeld möglichst viele Stimmen zu hören, hätten die TBD sich in den vergangenen Monaten mit den bisherigen Nutzern und Anliegern des Platzes ausgetauscht. Die Erkenntnisse: Ein Bereich zum Boule spielen soll erhalten bleiben, rund um den Schützenbaum wird außerdem genügend Freifläche für Festlichkeiten eingeplant. Durch das Kinderparlament konnten sich aber auch junge Dormagener an der Planung beteiligen. Und auch jetzt seien die TBD immer noch offen für Anregungen. „Der Entwurf soll erstmal eine Art Diskussionsgrundlage für weitere Überlegungen sein“, sagt Wedowski. Um sicherzugehen, dass möglichst viele Spielgeräte auch mit einer Behinderung genutzt werden können, soll der Entwurf mit verschiedenen Interessenvertretungen durchgegangen werden.

Die Erweiterung des Platzes um barrierefreie Geräte wurde eigentlich schon 2019 beschlossen damals wurden die ersten 20 000 Euro veranschlagt. 2020 kamen weitere 80 000 Euro hinzu, eigentlich sollten die Arbeiten dann abgeschlossen sein. Unter anderem durch die Pandemie sei es jedoch zu Verzögerungen bei den Planungen gekommen. Etwa 100 000 Euro stehen nun 2021 im Wirtschaftsplan der TBD zur Verfügung. Wie hoch der Betrag genau sein wird, könne jedoch erst sicher gesagt werden, wenn die Ausschreibungen erfolgt seien. Bis zu einer Einweihung des Platzes könne es dann noch etwa vier bis sechs Monate dauern.

Im Ausschuss stieß der Entwurf auf Zustimmung. „Ich bin guter Dinge, dass wir Ende September einen Beschluss fassen können“, sagte Jo Deußen, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion, die den Ausbau ursprünglich angeregt hat. Im Ausschuss seien weitere Ideen dazugekommen: Der Aufbau eines Karussells für Rollstuhlfahrer zum Beispiel oder das Pflanzen von Bäumen in der Mitte des Platzes. Auch die SPD ist mit dem Vorschlag zufrieden. „Wir begrüßen den Entwurf und sind gespannt, wie es mit den Planungen weitergeht“, sagte Laurenz Tiegelkamp, Vorsitzender der Jusos Dormagen.