Digitalisierungsausschuss Dormagen Fortschritte im Projekt „Smart Industrial City“

Dormagen · Das Projekt soll weiter ausgebaut werden. Auch ein Arbeitgeber ist dadurch bereits gewonnen worden.

Auf dem Areal der ehemaligen Zuckerfabrik soll der „Smart Industrial City“-Campus entstehen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Im Digitalisierungsausschuss wurden die jüngsten Fortschritte im Rahmen des Projekts „Smart Industrial City“ vorgestellt. Die Stadt Dormagen arbeitet in Zusammenarbeit mit der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) daran, die Stadt mit innovativen Technologien und digitalen Infrastrukturen auszustatten. Das Ziel ist, Dormagen zu einer modernen „Smart City“ zu entwickeln und gleichzeitig ein Netzwerk für Start-ups und Hochschulen zu etablieren.

Im Fokus stehen sowohl die Netzinfrastrukturen, wie Glasfaser- und Mobilfunktechnologien, als auch die Dateninfrastrukturen, die unter anderem ein Rechenzentrum und Digitalparks umfassen. Die flächendeckende Verfügbarkeit dieser Netze ist entscheidend, um Echtzeitdaten zu erfassen und damit intelligente Systeme zur Steuerung von Prozessen zu ermöglichen. Besondere Fortschritte wurden in der Pilotierung von sogenannten „Smart Poles“ – intelligenten Straßenlaternen – erzielt, die Mobilitäts- und Umweltdaten erheben. Zudem wurde das LoRaWAN-Funknetz in Dormagen erweitert, und in Kooperation mit dem Leibniz-Gymnasium wurden 50 Klimasensoren zur Bekämpfung von Hitzeinseln installiert. Ein weiterer Meilenstein ist die Entwicklung des Smart Industrial City Campus, der Unternehmen mit digitalen und nachhaltigen Geschäftsmodellen zusammenführen soll. Der Campus, der auf dem Areal der ehemaligen Zuckerfabrik und dem Chempark entstehen soll, zielt darauf ab, einen Innovationsraum für Kollaborationen zu schaffen. Gespräche zur Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich chemische Forschung und Entwicklung laufen bereits. Ein bedeutendes Unternehmen, das bereits gewonnen werden konnte, ist das Batterierecycling-Unternehmen Cylib. Es wird bis 2026 eine Industrieanlage mit einer Kapazität von 30 000 Tonnen Batterien in Betrieb nehmen, was 170 neue Arbeitsplätze schaffen wird.

Ein zentrales Element des Projekts ist die Urbane Datenplattform (UDP), die bereits in verschiedenen Anwendungsbereichen genutzt wird. So werden beispielsweise Umwelt- und Mobilitätsdaten für die kommunale Planung verwendet. Außerdem wurde eine Software entwickelt, um Leerstände in der Stadt effizient zu verwalten. Künftig sollen weitere Kommunen in die Nutzung der Plattform einbezogen werden. Auch der Bau eines Edge-Rechenzentrums ist geplant, das eine zentrale Rolle in der datenbasierten Stadtentwicklung spielen wird.