Schulen in Dormagen Jörg Hustede ist neuer Leiter der Realschule Hackenbroich

Hackenbroich ·  Jörg Hustede ist seit zwölf Jahren an der Schule tätig und ein ausgewiesener Kenner der Schulform.

Jörg Hustede vor dem ehemaligen Sportgelände, auf dem der Schulneubau entstehen soll.

Foto: act!on/HJ Prell

Seit dem 1. August ist Jörg Hustede Schulleiter an der Realschule in Hackenbroich. Neu ist das Arbeitsumfeld für ihn nicht und auch die Schülerinnen und Schüler kennen Hustede schon lange, denn zwölf Jahre lang war der Pädagoge als stellvertretender Schulleiter an der Realschule tätig. Mit seinem Vorgänger Alois Moritz, der 18 Jahre als Direktor tätig war, habe er sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet. „Es war absehbar, dass er 2024 in den Ruhestand geht, und ich hatte ausreichend Zeit, mir gut zu überlegen, ob ich diesen Schritt noch machen möchte“, sagt Jörg Hustede. Und die Entscheidung fiel positiv aus.

Geboren und aufgewachsen in Bocholt, besuchte Hustede zunächst selbst eine Realschule und wechselte nach der zehnten Klasse aufs Gymnasium. Nach dem Abitur leistete er ein Jahr lang seinen Wehrdienst und machte anschließend eine Ausbildung zum Technischen Zeichner. „Ich habe aber gemerkt, dass ich noch mehr mit Menschen zu tun haben möchte“, erzählt er. So kam es, dass er ein Lehramtsstudium an der Uni Köln begann. Fächer: Physik und Geografie, als drittes Fach Mathematik. Im Jahr 2003 kam er in den Rhein-Kreis Neuss, war eigentlich an der Realschule Holzheim angestellt, musste aber kurzfristig auf der Furth aushelfen, bevor er schließlich nach Holzheim kam. Seit 2012 ist der Familienvater in der Realschule Hackenbroich tätig, bis zum Sommer als stellvertretender Schulleiter.

Viele Jahre war Hustede auch als Fachleiter zuständig für die Ausbildung der Referendare und hat so gut wie alle Realschulen in der Region kennengelernt. Der Pädagoge ist absoluter Befürworter der Schulform Realschule. „Das ist eine sehr ehrliche Schulform“, sagt er. „Es steht auf dem Schild, was wir anbieten und das bekommt man auch hier.“ Das Ziel sei klar vorgegeben: Ein Realschulabschluss – genannt „Mittlerer Schulabschluss“ oder technisch „Fachoberschulreife“ – sei das Ziel. Das sei klar definiert, auch, was die Schülerinnen und Schüler in den Jahren ihrer Schulzeit nach Klasse zehn können müssen, um den Abschluss zu erreichen. „So sind auch die Erwartungen von Anfang an klar“, sagt er. „Ich bin da wirklich ein großer Fan und der Überzeugung, dass es eine sehr gute und wichtige Schulform ist.“ Und er fügt hinzu: „Was Eltern manchmal vergessen: Mit 15, 16 Jahren kann man keinen höheren Schulabschluss bekommen als den Realschulabschluss.“ Was ebenfalls wichtig sei: „Das war auch noch nie eine Sackgasse. Etwa die Hälfte unserer Schülerinnen und Schüler beenden die zehnte Klasse mit der Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe.“

Die Zusammenarbeit mit Alois Moritz sei sehr gut gewesen, viele Dinge, die der vorherige Schulleiter in den letzten Jahren etabliert habe, wolle Hustede beibehalten, wie die Organisationsstruktur und das konsequente Doppelstunden-Modell. Jörg Hustede will noch mehr auf Kommunikation mit Eltern, Kindern und den Lehrkräften setzen. Ganz wichtig ist ihm ein wertschätzender Umgang mit den Schülerinnen und Schülern. Auch wenn Jugendliche mal Blödsinn machen würden, solle man sie nicht in Schubladen stecken. „In manchen Fällen muss man vielleicht mal Ordnungsmaßnahmen ergreifen, aber in erster Linie sind wir Pädagogen.“

Ein Großprojekt wird den 55-jährigen Schulleiter in den nächsten Jahren besonders begleiten: Der Neubau der Realschule auf dem ehemaligen Sportgelände des Schulzentrums. „Wir sind natürlich stolz, dass wir da den Zuschlag bekommen haben und betrachten das auch als Honorierung unserer Arbeit“, sagt er. Die Planungen sind in vollem Gange, spätestens 2026 soll zumindest für eine Jahrgangsstufe schon ein Teil der neuen Schule nutzbar sein. Mit Umzügen von Schulen kennt Jörg Hustede sich auch aus: Im letzten Jahr war er mit halber Stundenzahl abgeordnet, um den Umzug der heutigen Rita-Süssmuth-Realschule in Neuss zu koordinieren.