Kulturhalle Dormagen Dormagen hat bei seinem Antrag für Kino-Fördergelder das Nachsehen
Dormagen. · Damit wird sich das Programmkino „Kulle“ verzögern.
Der Plan klang gut: Weil die Kino-Landschaft in Dormagen am Boden liegt, springt die Stadt ein und sorgt zumindest für ein Minimalangebot. Doch so ganz einfach ist es doch nicht. Das Projekt, das in der Stadt von vielen Menschen gut geheißen wird, kann nicht so schnell umgesetzt werden wie vorgesehen. Denn aktuell fehlt es schlichtweg am Geld. Dormagen hatte die Hoffnung, aus dem Topf des Landes NRW, „Kulturelle Infrastruktur“, Fördermittel zu erhalten. „Leider haben wir keinen Zuschlag bekommen“, konstatiert Ellen Schönen-Hütten, Fachbereichsleiterin Kultur.
Es lag, so sagt sie, nicht daran, dass das Vorhaben der Stadt, in der Kulturhalle regelmäßig Filme zu zeigen, zu abwegig ist. „Die Nachfrage nach diesen Fördermitteln war enorm hoch“, sagt Schönen-Hütten. Zur Verfügung stehen 3,5 Millionen Euro, es gingen Förderanträge mit einem Volumen von 27 Millionen Euro ein. „Sehr schade, denn dieser Fördertopf hätte perfekt zu uns gepasst.“
Geplant hat die Stadt, in der „Kulle“ neben einem Programmkino (wie es beispielsweise seit Jahrzehnten in Neuss existiert) das Seniorenkino sowie ein Angebot für Kinder und Jugendliche zu installieren. Kalkuliert hat die Stadt mit Kosten in Höhe von 50 000 Euro für die notwendige Ausstattung in der Kulturhalle. Wäre die Förderung zum Tragen gekommen, hätte sie einen Eigenanteil von 10 000 Euro tragen müssen.
Dormagen rechnet mit einem Zuschuss von 6000 Euro jährlich
Weiterhin gibt es Kosten für den laufenden Betrieb, das heißt, für die Filmausleihe, Gema-Gebühren, Beschäftigung von Servicepersonal oder Werbung. Abzüglich Erträgen aus Eintrittskartenverkauf bliebe ein Zuschussbetrag von etwa 6000 Euro jährlich. Gestorben ist das Kino-Projekt damit nicht. Wie Schönen-Hütten erklärt, ist im neuen Haushalt ein Finanzposten eingesetzt. Jetzt wird daran gearbeitet, aus anderen Töpfen Zuschüsse zu erhalten, um den Betrieb starten zu können. Dass es dazu kommen wird, ist die Kulturexpertin überzeugt, „der Start wird sich nur leider verzögern“. In der Kulle soll es dann ein Filmprogramm geben, dass zwar auch breitere Interessentengruppen anspricht, dass aber auch anspruchsvoll ist. Blockbuster kommen eher nicht in Frage. Parallel wird in Zons daran gearbeitet, auf der Freilichtbühne im Sommer Open-Air-Kino anzubieten.