Marktplatz an der Römerstraße wird schöner und gemütlicher
Stadtverwaltung plant nach Vorschlägen der Bürger.
Dormagen. Im Mai feiert der Marktplatz an der Römerstraße den zweiten Jahrestag seiner Einweihung. Es besteht die Chance, dass sich das ungeliebte Kind doch noch einen Platz im Herzen der Dormagener erobern kann.
Die Stadtverwaltung jedenfalls hat die Kritik und die Verbesserungsvorschläge engagierter Bürger, vorgetragen auf einer Versammlung im November, angenommen. Sie legte jetzt im Planungsausschuss ein Konzept vor, das mit kleinen Veränderungen deutlich mehr Aufenthaltsqualität verspricht.
Zunächst einmal werden Standort und Sitzkomfort der von einem Bürger als „Panzersperren“ bezeichneten Betonbänke verbessert. Die steinernen Sitzmöbel stehen zukünftig an den Längsseiten des Platzes und nicht mehr mittendrin. Die Technischen Betriebe fertigen zudem hölzerne Sitzauflagen an, die zumindest zu einem freundlicheren Gesamteindruck und mehr Bequemlichkeit verhelfen.
Dem Vorwurf, der Platz sei eine „Betonwüste“, begegnet die Stadt mit der Einsaat von Schotterrasen unter den Platanen. Eine LED-Lampe in der Platzmitte soll nächtliche Angsträume erhellen, und große Blumenkübel bringen ab dem nächsten Jahr Farbtupfer in die graue Steinlandschaft. Stadtmarketingleiter Guido Schenk, der bereits Blumenmarkt und Büchertrödel erfolgreich dort etabliert hat, denkt über neue Wege nach, das Areal zu bespielen — etwa mit einem Weihnachtsmarkt: „Dafür müssten allerdings erst einmal Strom- und Wasseranschlüsse gelegt werden.“
Mehr Leben auf dem heute meist leeren Platz verspricht sich die Stadt auch von einem Kiosk mit Cafébetrieb, der praktischerweise gleich öffentliche Toiletten bieten soll. Das scheint jedoch noch Zukunftsmusik zu sein. Die Stadt müsste entweder selbst bauen und verpachten oder aber einen Investor finden. Wird der Marktplatz also doch noch zum beliebten Plaza Mayor nach spanischem Vorbild?
Hartmut Aschenbruck, Vertreter der Bürger für Dormagen (BfD) im Planungs- und Umweltausschuss, ist optimistisch. Er hatte mit seinen Fraktionskollegen schon 2009 mehr als 1000 Unterschriften für eine Verschönerung der Fläche gesammelt: „Damals sind wir belächelt worden, deshalb freue ich mich besonders, dass die Stadt jetzt unserem Gedanken folgt.“