Nazi-Parolen: Neues Video veröffentlicht
Die Polizei sucht weiter nach den Tätern.
Dormagen. Von „provokanten Posen“, mit denen sich der mutmaßliche Täter vor eine der Überwachungskameras der Moschee gestellt hatte, hatte die Polizei gesprochen. Das war am 11. Januar, nachdem der Rohbau in den frühen Morgenstunden zum zweiten Mal mit Nazi-Parolen beschmiert worden war.
Am Dienstag, neun Tage nach der Tat, wurden diese Aufnahmen veröffentlicht. „Ihre Auswertung war zeitaufwendig und ist zwischenzeitlich abgeschlossen“, sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Ob die ergeben hat, dass es sich bei den jeweils gezeigten Einzelpersonen um ein und dieselbe handelt, sei nicht erwiesen und augenblicklich „reine Spekulation“, so Arnold weiter. Pro Anschlag geht die Polizei allerdings weiter von einem Einzeltäter aus.
Die Polizei im Rhein-Kreis und die Ermittlungskommission „Roseller“ arbeiten weiter mit Hochdruck: Ab Mittwoch werden in Dormagen überall an „exponierten Stellen“ Plakate des Täters hängen sowie im Stadtgebiet an Passsanten verteilt. Nach wie vor sei das Hinweisaufkommen recht schwach, sagt Arnold. Das, so hoffen die Ermittler, werde sich nach den Videoaufnahmen vom 11. Januar ändern. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf nach dem zweiten Video zusätzlich 1500 Euro Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die zur Aufklärung führen — insgesamt jetzt also 3000 Euro.
Im Gegensatz zur ersten veröffentlichten Videosequenz, auf der der mutmaßliche Täter nur von hinten und in gebückter Haltung zu sehen ist, wendet er in der zweiten sein Gesicht direkt zur Kamera und zeigt unter anderem den Hitlergruß. Aufrecht gehend verschwindet er, um sich kurz danach nochmals vor der Kamera zu präsentieren. Bekleidet ist er mit einer Jacke mit Tarnmuster, einer Hose, die, so sieht es aus, bis zu den Knien in Strümpfen steckt, sowie über dem Kopf die Kapuze eines Sweatshirts.
Zeugen werden gebeten, sich umgehend mit der Polizei in Düsseldorf unter Telefon 0211/8700, Ermittlungskommission „Roseller“, in Verbindung zu setzen.