Überraschte Blicke am Freitagabend in der Dormagener Innenstadt. „Da wurden einige Läden auf der ,Kö’ hochgenommen“, sagt ein Händler, der einen Einsatz von insgesamt 27 Kräften der Polizei und des Ordnungsamts sowie des Zolls beobachtet hatte, aber nicht genannt werden mag: „Durch die komplette Fußgängerzone gab es in Kiosken und Shisha-Bars unangekündigte Kontrollen.“
Auch ein Massagesalon auf der südlichen Seite war betroffen. „Da sind einige Mann reingestürmt“, so ein Nachbar. „Solche Einsätze und Kontrollen gibt es zuletzt zwar vermehrt hier, aber diesmal waren mehr Beamte vor Ort. Festnahmen gab es jedoch keine.“ Am Montag Nachmittag klärte dann die Stadt ausführlich über den Einsatz auf.
In einer Mitteilung heißt es zur Razzia: „Mit einem behördenübergreifenden Großeinsatz in Kiosken, Barbershops sowie Nagel- und Massagestudios haben Kräfte des städtischen Ordnungsamtes, der Polizei und des Hauptzollamts Krefeld am vergangenen Freitag, 11. April, unter anderem die Einhaltung von gewerbe-, steuer- und aufenthaltsrechtlichen Vorschriften sowie Schwarzarbeit kontrolliert. Auch Mitarbeitende der Ausländerbehörde waren am Einsatz beteiligt.“
In einem Objekt seien von den Beamtinnen und Beamten 52 unversteuerte E-Zigaretten sichergestellt worden: „Neben dem Steuerstrafverfahren wurde seitens der Polizei außerdem Anzeige aufgrund des Inverkehrbringens von ,Snus‘ (Tabakprodukt) gestellt. Gleichzeitig stellten Kräfte des Ordnungsamtes 151 Getränkedosen wegen Verstoßes gegen die Pfandpflicht im Sinne des Verpackungsgesetzes sicher. Hier erwartet den Betreiber zusätzlich ein Ordnungswidrigkeitenverfahren.“ Diverse Artikel hätten zudem das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits überschritten und seien konfisziert worden.
Außerdem wurden in weiteren Betrieben mangelnde Arbeitserlaubnisse und unsachgemäße Kassenführung festgestellt. Fritz Bezold, Erster Beigeordneter und Ordnungsdezernent, bilanziert die Razzia: „Wir blicken auf einen insgesamt erfolgreichen Einsatz zurück. Die Feststellungen zeigen, dass diese groß angelegten Kontrollen notwendig sind. Wir werden diese Einsätze auch in Zukunft fortsetzen, um die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften zu überprüfen und durchzusetzen.“
Aus Sicht der Anwohner ist das richtig, wie besagter Zeuge des Einsatzes feststellt: „Manche Läden haben hier schon einen dubiosen Ruf. Eine Überraschung sind solche Razzien nicht mehr.“