Schützenfest in Dormagen Schützen feiern harmonisch bei bestem Wetter

Dormagen · Nachdem der Start am Freitag verregnet war, hatten die Schützen des Bürgerschützenvereins bei ihrem 157. Fest am Sonntag endlich Glück mit dem Wetter.

Am Sonntagmorgen zog das Schützenregiment zur Gedenkfeier auf den Ehrenfriedhof.

Foto: Stefan Büntig

Für die amtierenden Majestäten gehört der Schützenfest-Sonntag sicher zu den Höhepunkten im Regierungsjahr. Stefan I. Schillings hatte sich im vergangenen Jahr die Königswürde gesichert und sich gegen zwei Mitbewerber behauptet. Sein Zug Hal drop feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen – für König und Zug bedeutet das doppelte Freude. Ebenso mit Herzblut dabei ist Königin Martina. Unterstützung gewährt dem Paar auch der Jungzug Hal drop 2023 und der Ehrenzug 7 auf einen Streich.

Als das stolze Regiment am Sonntagvormittag ins Festzelt einzog, machten Pfützen noch deutlich, dass das sonnige Wetter keine Selbstverständlichkeit ist. Doch sowohl bei der Gedenkfeier am Ehrenmal am frühen Morgen als auch bei der Frühparade schien die Sonne und es herrschte perfektes Schützenwetter: nicht zu heiß, wie im vergangenen Jahr, als ein Musiker aufgrund der Hitze einen Kreislaufkollaps erlitt. So konnten der Festakt auf dem Ehrenfriedhof inklusive eines Großen Zapfenstreiches, dargeboten vom Tambourcorps Germania Dormagen-Horrem und vom Musikzug der Feuerwehr Dormagen, sowie die Parade ohne Zwischenfälle stattfinden. Am Freitag hatte das Schützenfest bei widrigen Wetterbedingungen mit dem Fassanstich begonnen. Ronny Heimbach wird diesen Abend so schnell nicht vergessen: Er schoss sich zum Gästekönig. Ein Ritual am Samstag ist stets der Besuch der beiden Seniorenheime. Für die Bewohnerinnen und Bewohner ist es immer ein besonderer Moment, wenn sie die Kirmesklänge bei einem Ständchen hören.

Am Sonntag war viel Prominenz im Festzelt: Bürgermeister Erik Lierenfeld war beim Festkommers, ebenso die Bundestagsabgeordneten Daniel Rinkert (SPD) und Hermann Gröhe (CDU), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Kreisdirektor Dirk Brügge, Schirmherr Thomas Schindler und viele mehr. Ein ganz besonderer Ehrengast war Svenja Reher. Sie war mit ihrem Vater Wolfgang Eckardt und ihrer Mutter Ute aus Münster angereist, während ihr Ehemann auf die Kids aufpassen musste. Ihr Titel: Die 37-Jährige ist die amtierende Europakönigin der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS). „Bei uns ist es schon sehr, sehr lange möglich, dass Frauen Schützinnen werden können“, erklärte ihr Vater. Im Jahre 2030 wird das Europaschützenfest in Dormagen stattfinden.

Der diesjährige Schirmherr des Schützenfestes, Thomas Schindler, zeigte sich mit dem bisherigen Festablauf sehr zufrieden. Im Festzelt sagte er am Sonntagmittag: „Die vergangenen Tage waren für mich eine wunderbare Erfahrung.“ Auch das Schützenkönigspaar Stzefan und Martina Schillings machte einen rundum zufriedenen Eindruck. Der König selbst war in Sachen Schützenwesen in Neuss auf den Geschmack gekommen.

Dass die Schützen des BSV so gelassen Schützenfest feiern können, liegt auch an der Gewissheit, dass es auch im kommenden Jahr auch einen Schützenkönig geben wird. Es gibt nämlich schon Bewerber, wie der Vorstand verriet. Bürgermeister Erik Lierenfeld appellierte in seiner Rede am Sonntag an die Schützen, besser auf ihre Sachen zu achten. Der Grund für diese Kritik: Ein Schützenhut und eine Schützenjacke waren am Samstagabend abhanden gekommen.

Positiv ist in diesem Jahr, dass es zwei neue Schützenzüge gibt: Der Jägerzeug „Rheintreu 24“, der als Jungzug des Zuges „Rheintreu 88“ erstmals mitmarschiert sowie die Garde-Artillerie Schwarze Husaren „Knall dropp“, die in den nächsten Jahren die Nachfolge ihres Altzuges antreten und die Zukunft der Artillerie im BSV-Regiment sichern sollen.

Der Kirmesplatz wird in diesem Jahr wohl wieder große und kleine Besucher anlocken, auf den zahlreichen Karussells zu fahren und auch bei den Schützen für Zerstreuung sorgen. Nach Jahren ist wieder ein Riesenrad dabei, aber auch andere Karussells, die die Magennerven ihrer Passagiere weitaus mehr herausfordern.