Sportausschuss Dormagen Fechthalle entsteht in Knechtsteden
Dormagen · Nach langer Diskussion hat sich der Sportausschuss festgelegt. Allerdings sind noch einige Fragen offen. Etwa die der Finanzierung.
. So intensiv und emotional haben die Mitglieder des Sportausschusses lange nicht mehr um eine Entscheidung gerungen. Bei der Frage, ob die von allen Fraktionen gewünschte eigene Trainingshalle für die erfolgreichen Säbelfechter in Knechtsteden gebaut werden soll oder ob nicht ein Andocken an die Gesamtschule in Nievenheim die bessere Lösung wäre, entzündete sich ein Feuerwerk an Pro- und Contra-Argumenten. Am Ende stand jedoch ein einstimmiges Votum für den Standort Knechtsteden. Damit befindet sich die Stadt jetzt auf der gleichen Linie wie der Rhein-Kreis, wo der Kreissportausschuss sich unlängst dafür ausgesprochen hat, diesen Standort „vorrangig“ zu untersuchen.
AG Fechthalle besuchte
zuletzt den Stützpunkt in Bonn
Die Ausgangslage: Der Sportausschuss der Stadt hatte in seiner letzten Sitzung hinsichtlich des Standorts keine Entscheidung getroffen, sondern die Verwaltung beauftragt, in einem Gespräch mit dem Rhein-Kreis diese Frage zu klären, ebenso Fragen der finanziellen Beteiligung. Das lehnte der Kreis ab mit Hinweis auf den Beschluss des Kreissportausschusses, den er als definitive Festlegung interpretiert. In der Folge nahm die Stadt nicht am weiteren Planungsgeschehen für die Halle teil. Genau das kritisierte die CDU scharf. Deren sportpolitischer Sprecher Andreas Buchartz sagte: „Das Projekt geht voran, ohne dass Dormagen derzeit daran beteiligt ist. Wir müssen unsere ,Neutralität’ aufgeben.“ Er machte klar, dass die CDU „keinen Beschluss mittragen wird, der weitere Verzögerungen zur Folge hat“. Genau das befürchtete die CDU durch den Vorstoß des ehemaligen Partners in der gescheiterten Großen Koalition: Denn Bärbel Suling von der SPD warnte vor einer voreiligen Festlegung auf einen Standort ohne wenigstens eine „grobe Wirtschaftlichkeitsberechnung und somit eine Vergleichbarkeit beider Standorte“. Sie fand es „rätselhaft“, dass der Rhein-Kreis den Beschluss des Kreissportausschusses, Knechtsteden „vorrangig“ zu verfolgen, als definitive Standort-Festlegung sieht. Ganz anders die CDU: „Wir haben ein hohes Interesse daran, dass Dormagen nicht vom Rhein-Kreis bei den Planungen überholt wird. Wir wollen, dass die Stadt involviert ist.“ Den Antrag der SPD bezeichnet Buchartz als „unbegründet und verfristet. Die SPD hätte eine solche Wirtschaftlichkeitsberechnung im letzten Sportausschuss beantragen können. Hat sie aber nicht.“ Buchartz wies im übrigen daraufhin, dass in Knechsteden in der Pension „Augenblick“ Zimmer für auswärtige Topathleten angemietet werden können. Weil sich auch FDP und Zentrum auf Knechtsteden festlegten, gab es am Ende doch ein einhelliges Abstimmungsbild.
Aber wie geht es weiter? Es gibt noch eine Reihe von offenen Fragen. Zum Beispiel die nach der Trägerschaft der Halle. Das werde an den 186 Leistungsstützpunkten in Deutschland sehr verschieden gehandhabt, sagte Olaf Kawald, Leiter des Bundesleistungsstützpunkts Fechten in Dormagen. Offen ist auch, wie die Finanzierung aussieht.
Klar ist, dass die Stadt jetzt erst einmal 100 000 Euro als ihren Anteil an den Planungskosten in den Wirtschaftsplan einstellen wird. Welche Fördermittel von Bund und Land zu diesem Projekt fließen werden, ist noch unklar und damit auch die Höhe der finanziellen Beteiligungen von Stadt und Rhein-Kreis.
Die AG Fechthalle hat zuletzt den Stützpunkt in Bonn besucht und als Idee mitgebracht, womöglich keine klassische Sport-, sondern eine speziell auf den Fechtsport ausgerichtete Halle zu errichten.