Verkehrsgutachten für Dormagen-Rheinfeld Abbiegespur auf die B 9 in der Diskussion

Rheinfeld. · Das neue Wohngebiet in Rheinfeld macht eine Zufahrt nötig, sagen Verkehrsgutachter.

Autofahrer sollen die Möglichkeit haben, von der Bundesstraße ins Wohngebiet zu kommen.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Immer, wenn sich auf der Walhovener Straße Auto an Auto vor der Ampel an der Bundesstraße 9 reiht, wissen die Verkehrsteilnehmer, dass es lange dauern kann: Wenn besonders viele Rechtsabbieger unterwegs sind, blockieren sie die Nachfolgenden. Dieses Problem könnte mit einer Rechtsabbiegespur beseitigt werden.

Zu diesem Schluss kamen nun auch die Verkehrsgutachter, die die Lage in Rheinfeld an der B 9 unter die Lupe genommen hatten: „Eine Rechtsabbiegespur würde dort erheblich zur Verbesserung beitragen“, sagte Alexander Sillus, Abteilungsleiter Verkehrsplanung beim Ingenieurbüro BBW Brion, Bondzio und Weiser, im jüngsten Planungsausschuss: „Der Anbau des Rechtsabbiegestreifens an der Walhovener Straße könnte den heute häufig zu beobachtenden Rückstau mit Überstauung des Knotens an der Memeler Straße verkürzen und eine Verbesserung des Verkehrsablaufs erreichen.“ Einstimmig forderten die Ausschussmitglieder die Verwaltung auf, dazu Gespräche mit Straßen NRW aufzunehmen. „Endlich haben wir es schriftlich“, sagte CDU-Ratsherr Karl-Heinz Heinen, der eine zeitnahe Umsetzung der Rechtsabbiegespur anregte. „Es wäre eine große Erleichterung, wenn wir vor der Umsetzung neuer Wohnbebauung in Rheinfeld in die Planung und Umsetzung dieser Abbiegespur gehen könnten“, sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld, der jedoch auf Kosten und nötiges Personal hinwies.

Denn der Hauptgrund für die Rheinfelder Verkehrsuntersuchung, die Sillus im Planungsausschuss vorstellte, waren die Auswirkungen weiterer Bewohner und Nutzer auf die Verkehrslage. So hatten sich die Experten mit mehreren Varianten für eine neue Anbindung von Rheinfeld an die B 9 beschäftigt. Das geplante Mischgebiet östlich des Schützenplatzes kann noch über die Bürger-Schützen-Allee erschlossen werden. Ebenso kann ein südlich des Wirtschaftsweges Andreasweg geplantes, kleineres Teilgebiet noch über die Kamillenstraße erschlossen werden.

Die Gutachter legen Erschließung über Krefelder Straße nahe

Dabei waren drei Szenarien bewertet worden: Bevorzugt wird von den Gutachtern eine Erschließung der neuen Wohnbauflächen über den Knoten B 9/Krefelder Straße, wo gegenüber im Moment noch Bäume und Felder zu finden sind. Gegen die Stimme von Martin Pehe (Bündnis 90/Die Grünen), der „generell gegen einen neuen Anschluss an die B 9“ ist, wurde beschlossen, dass die Stadt mit Straßen NRW über die Möglichkeit spricht, dort eine neue Kreuzung mit der B 9 inklusive Ampelanlage zu schaffen, und sie im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes zu berücksichtigen. Vorteile: Die direkte Anbindung an das überörtliche Straßennetz und ein Vermeiden von Umwegfahrten. Eine andere Variante: Ein Ausbau der Bürger-Schützen-Allee und die Rechtsabbiegespur an der Walhovener Straße, was jedoch „die Verkehrsbelastung der Walhovener Straße zwischen B 9 und Memeler Straße/Bürger-Schützen-Allee auf ein als unverträglich eingestuftes Maß von circa 1160 Autos pro Spitzenstunde ansteigen“ lassen würde. Und als dritte Variante: Eine Erschließung mittels Anbindung über die heutige Trasse des Wirtschaftswegs und der Brücke an der Krefelder/Weingartenstraße.

An der Kreuzung der B 9 mit der Europa- und Rheinfelder Straße haben die Gutachter zudem ein Leistungsfähigkeitsdefizit festgestellt. „Dies wird durch die heutige Lichtsignalschaltung mit komplett getrennten Phasen der beiden Nebenrichtungen Rheinfelder Straße und K 18 verursacht“, so der Gutachter. Die Neuplanung der Ampel ist mit Kosten von etwa. 5000 Euro verbunden, was der Ausschuss einstimmig empfahl. cw-