Zwei Schüler sind die wahren Asphalt-Cowboys aus Dormagen

Norbert-Schüler holen zweiten Preis beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“.

Foto: Stadt Dormagen

Dormagen. Wie die beiden Schüler ausgerechnet auf den Asphalt als Forschungsobjekt kamen, weiß Jan Gruteser noch genau: „Bei uns an der Schule gibt es eine Straße mit ganz vielen Schlaglöchern“, sagt der Achtklässler des Dormagener Norbert-Gymnasiums Knechtsteden. Dieser Flickenteppich habe ihn so geärgert, dass er und Mitschüler Christian Hänschke sich in den Kopf setzten, die kleinen Krater endgültig zu stopfen — kostengünstig. Das Ergebnis kann sich sehen und vor allem befahren lassen: Mit ihrem selbstentwickelten Verfüllmaterial gewannen die beiden den zweiten Preis beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ in der Sparte „Schüler experimentieren“.

Das Geheimnis zum Erfolg hat übrigens jeder zu Hause: Kerzenwachs. Den schmolzen die Schüler im Kochtopf, versetzten ihn mit Steinchen und Sand unterschiedlicher Körnung und ließen das Ganze aushärten — „quasi in Muffin-Form“, sagt Schüler Gruteser. Diese einsatzfertigen Probekörper brauchten die beiden später nur noch im Chemieraum aufzukochen und ins Loch zu geben.

Nach eigenen Angaben waren die 14-Jährigen selbst erstaunt, wie gut das Ganze hielt und immer noch hält. AG-Leiterin Natalie Zerulla erinnert sich: „Die haben sogar wöchentlich Detail-Fotos gemacht und so den Abrieb kontrolliert.“

Einen Nachteil hat die Sache mit dem Kerzenwachs aber: „Bei 60 Grad Celsius schmilzt er“, sagt Jan Gruteser. Und diese Temperatur könne im Sommer durchaus erreicht werden. Aber auch für dieses Problem ließen sich die zwei Tüftel-Köpfe etwas einfallen: Sie recherchierten ausgiebig und besorgten sich Industriewachs, das Temperaturen deutlich über 100 Grad standhält. Ein Schlagloch vor dem Technischen Rathaus wurde kurzerhand so gestopft. „Und das hält bis heute.“

Quasi als Gimmick bieten die beiden ein Selbst-Reparatur-Set für Jedermann an. Inhalt: Die kleinen Wachsmuffins und eine Gebrauchsanleitung. Allerdings rät Schüler Jan Gruteser, eines besonders zu beachten: „Bitte nur alte Kochtöpfe verwenden.“