Ausstellung: Spiel von Licht und Schatten
Lambert Beckers zeigt bis zum 9. Oktober seine Arbeiten im Haus Hartmann.
Grevenbroich. Unaufgeregt sind die Bilder von Lambert Beckers, und doch faszinierend. Es geht um das Spiel von Licht und Schatten, um Wasser und immer wieder um Pflanzen, Bäume, Geäst. Doch statt dekorativen Wandschmuck zu liefern, spielt Beckers gekonnt mit unseren Sehgewohnheiten, etwa, wenn er aus einer Landschaft einen Keil ausschneidet. Schlicht und hintergründig wie seine Arbeit ist auch der Titel der aktuellen Ausstellung. „Malerei“ heißt die Schau, die am Sonntag im Haus Hartmann eröffnet wurde.
Beckers ist in der rheinischen Kunstszene kein Unbekannter.1939 in Linnich geboren, studierte Beckers zunächst an der Düsseldorfer Kunstakademie und anschließend Germanistik an der Universität in Köln. Seit 1968 arbeitet er in Düsseldorf als Kunstpädagoge und Maler, seine Arbeiten sind regelmäßig auf der Jahresausstellung Düsseldorfer Künstler im Kunstpalast vertreten.
Viel hat sich getan in über 40 Jahren des Kunstschaffens, sagte Professor Hans Ost in seiner Einführung. Angefangen mit der Landschaftsmalerei, brachte Beckers immer wieder neue, kühne Ideen ein. Der Kunsthistoriker kennt Lambert Beckers schon seit dem gemeinsamen Zeichenunterricht auf dem Gymnasium. „Aus ihm ist ein Künstler geworden“, resümiert er rückblickend, „er hat sich vorwärts entwickelt.“
Vorwärts, das bedeutet nicht nur für den Kunsthistoriker Ost: Raus aus der Tradition der malenden Geschichtenerzähler, wie sie in der Düsseldorfer Malerschule des 19. Jahrhunderts angesagt waren. „Lambert Beckers ist auch ein Düsseldorfer, aber einer von heute. Einer, der verfremdet und abstrahiert.“
Mehr verbindet den Künstler mit Paul Cézanne, den das wechselhafte Spiel von Licht und Schatten so sehr faszinierte, dass er ein und denselben Berg immer wieder malte: morgens und abends, bei Nebel und Sonnenschein. Wie Cézanne geht es auch Lambert nicht ums Geschichtenerzählen, sondern darum, Auge und Gehirn ans Arbeiten zu bringen.
Wie ein Fotograf wählt er einzelne Ausschnitte aus der Landschaft aus: totes Gestrüpp, Pflanzen, Licht- und Schattenstreifen, schafft Hintergründe und lässt Horizonte verschwimmen. Tatsächlich gehen jedem Gemälde Unmengen von Fotografien und Vorstudien voraus. Motive findet Beckers vor allem in Holland und in der Toskana, aber auch am Niederrhein. Und immer wieder Gärten. Kein Wunder, wie er sagt: „Ich bin eben ein Gartenliebhaber.“
“ Die Ausstellung läuft bis 9. Oktober, Öffnungszeiten: sonntags 14-17 Uhr.