Der direkte Draht zur Jugend
Vier Schulsozialarbeiter unterstützen Kinder und Jugendliche in Schule und Alltag.
Grevenbroich. Seit Anfang des Monats hat Carolin Witte einen neuen Arbeitsplatz in der Alten Feuerwache. In der Beratungs-, Informations- und Freizeiteinrichtung des Jugendamts betreut die Schulsozialarbeiterin das Projekt „NRWork for you“, das Jugendliche beim Übergang von der Schule ins Berufsleben unterstützt.
„NRWork for you“ ist nur eines von zahlreichen Angeboten in der Alten Feuerwache. Mit Kursen, Beratungen und Gesprächsrunden hat sie sich seit der Neueröffnung Ende des vergangenen Jahres als zentrale Anlaufstelle der Jugend- und Familienarbeit profiliert. „Dabei kommt uns zugute, dass die Jugendgerichtshilfe ebenfalls dort untergebracht ist“, sagt Wolfgang Hufendiek, Fachdienstleiter Jugendarbeit. „Kreisweit stehen wir mit unseren Räumlichkeiten hervorragend da.“
Carolin Witte gehört zu einem derzeit vierköpfigen Team, das Maßnahmen des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) umsetzt. Im März kommt ein fünfter Kollege dazu. Mit dem Bildungs- und Teilhabepaket will die Bundesregierung die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien erhöhen und ihnen den Weg in die Gesellschaft ebnen. So geht es zum Beispiel nicht nur um die konkrete Jobsuche und das perfekte Bewerbungsschreiben. Das Training setzt schon viel früher ein, bei Schlüsselkompetenzen: den Umgang mit Anderen lernen, Teamarbeit erleben, gemeinsam Erfolge feiern, etwa im Sport.
Die Schulsozialarbeiter sind großflächig im Einsatz, gehen in die Schulen und laden in die Alte Feuerwache ein. Sie vernetzen sich mit Kitas, Beratungsstellen und Familienzentren. „Wir sind auf interessierte Ohren gestoßen“, so Wittes erstes Fazit. Als nächstes stattet ihr Team den Grundschulen einen Besuch ab.
Ganz eng kooperiert das BuT-Team mit der mobilen Jugendarbeit. Ein Ziel formuliert der Streetworker Frank Paffendorf: „Wir wollen zu festen Zeiten an den Schulen aufkreuzen, mit den Jugendlichen direkt ins Gespräch kommen und unsere Hilfe anbieten.“ Vorteil: „So kommen wir schneller an die Jugendlichen ran, ohne den Umweg über Lehrer oder andere Vermittler.“
Wenn es nach dem Willen des Jugendhilfeausschusses geht, wird das Personal in der Alten Feuerwache weiter aufgestockt. Die Politiker sprachen sich am Mittwoch dafür aus, für einen neuen Mitarbeiter für die Alte Feuerwache im Haushalt eine halbe Stelle festzuschreiben. Der Neue soll die Angebote der Berufshilfe koordinieren. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Zunächst wird sich der Ausschuss nun an den Rat wenden.