FDP-Bundestagsabgeordneter Djir-Sarai: „Dialog mit Iran muss weitergehen“
Bundestagsabgeordneter Djir-Sarai kehrt von Persienreise zurück.
Grevenbroich. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Bijan Djir-Sarai (36) ist jetzt aus dem Iran zurückgekehrt. Mit der Deutsch-Iranischen Parlamentariergruppe war der gebürtige Iraner am Wochenende nach Teheran aufgebrochen, um mit Offiziellen Gespräche über Menschenrechte zu führen. Im Vorfeld war die Reise umstritten: Kritiker sagten, sie widerspreche der Politik der Bundesregierung und ihrer westlichen Partner, das iranische Regime zu isolieren.
Diskussionen mit iranischen Politikern seien, wie von Djir-Sarai erwartet, „sehr hart und sehr kontrovers“ gewesen. Misstrauen sei zu spüren gewesen. Oft sei den drei deutschen Abgeordneten vorgeworfen worden, dass das Thema Menschenrechte nur vorgeschoben werde, um einen Regimewechsel in Teheran durchzusetzen.
Eine Liste von politischen Gefangenen, die die Parlamentarier vorlegten, wurde mit Überraschung aufgenommen. „Es war ein Signal, dass wir über Menschenrechtsverletzungen Bescheid wissen“, sagt Bijan Djir-Sarai im WZ-Gespräch. Eine Verbesserung der Situation oder gar eine Freilassung konnte freilich nicht erreicht werden.
Auch nach der Reise bleibt Djir-Sarai bei seiner Auffassung, dass eine Isolation des Iran die Situation verschlimmere: „Es war richtig, unsere Standpunkte vorzutragen. Der kritische Dialog muss weitergehen“, sagt der FDP-Mann. Unterstützung habe er in Gesprächen mit der Bevölkerung erfahren. Viele Iraner glaubten der Propaganda der nationalen regimetreuen Medien nicht: „Sie wissen, dass deren Berichte nichts mit der Realität zu tun haben.“