Erste Arbeiten für das Projekt haben begonnen Allrather hoffen auf weniger Verkehr

Grevenbroich. · Die Arbeiten für die Umweltverträglichkeitsstudie haben begonnen. Damit ist der erste Schritt für ein Millionenprojekt getan worden. Künftig soll die B 59 an Allrath vorbei geführt werden. In acht Jahren könnten die Bagger anrollen.

Die Allrather Kreuzung wird seit Jahren stark vom Auto- und Lkw-Verkehr frequentiert. Die Bundesstraße 59 durchschneidet den Ort.

Foto: Dieter Staniek

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12 000 Fahrzeuge quälten sich früher täglich durch Sinsteden – und sie nervten die Anwohner rund um die Uhr. Seit Oktober 2019 ist dieser Spuk für die Nachbarn aus der Gemeinde Rommerskirchen vorbei: Mit der Freigabe der Umgehungsstraße B 59 ist es ruhig im Dorf geworden. Auf solche Zeiten darf nun auch der Ort Allrath hoffen. Nun haben die ersten Arbeiten für die geplante Umfahrung begonnen.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hatte im März das „Arbeitsprogramm 2020“ vorgestellt, mit dem der Bedarfsplan für Bundesfernstraßen umgesetzt werden soll. Allrath wurde darin neu aufgenommen. „Und nun tut sich was“, meldet der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe (CDU). „Vor Ort haben die Kartierungsarbeiten für Fauna und Flora begonnen. Sie sind ein wichtiger Teil der Umweltverträglichkeits-Studie, der die Linienbestimmung folgen wird. Danach werden die Weichen für die konkrete Ausgestaltung der Ortsumfahrung gestellt.“ Das sei eine gute Nachricht, meint der Politiker – „vor allem für die Menschen in Allrath, die dann eine wahrlich notwendige Entlastung erfahren werden“.

Nachdem die Umgehung von Sinsteden fertig ist, soll Allrath folgen. Auf dem Plan gibt es die 1,5 Kilometer lange Strecke schon.

Foto: Land NRW

Bis es soweit ist, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Die Landtagsabgeordnete Heike Troles (CDU) geht nach Informationen aus dem NRW-Verkehrsministerium davon aus, dass die Umweltverträglichkeitsstudie im übernächsten Jahr abgeschlossen wird, 2023 soll dann das Linienbestimmungsverfahren beginnen. „Nach den derzeitigen Planungen liegt 2027 Baurecht vor, so dass die ersten Bagger im darauffolgenden Jahr anrollen könnten“, sagt Troles.

Projekt soll rund
5,4 Millionen Euro kosten

Ein Baubeginn 2028 beruhe zwar auf einer groben Schätzung, basiere „aber auf Erfahrungswerten gleichartiger Straßenbaumaßnahmen“, sagt die Grevenbroicherin. Troles hält das Start-Datum durchaus für realistisch, da es nach derzeitigem Stand nicht danach aussehe, dass die B 59-Umfahrung auf Widerstände stoßen wird. „Ich denke, dass dieses Projekt eine breite Zustimmung erfährt, da es die Bürger entlasten wird.“

Mit diesem Vorhaben soll die letzte Ortsumfahrungs-Lücke der B 59 zwischen Köln und Mönchengladbach geschlossen werden. Wie die etwa 1,5 Kilometer lange Straße einmal verlaufen wird, steht derzeit nur grob fest: „Aus Richtung Rommerskirchen gesehen wird sie rechts von Allrath über die Felder geführt, um bei Hydro an die ehemalige A 540 anzuschließen“, berichtet CDU-Frau Troles. 2025 werde der genaue Entwurf der Streckenführung vorliegen.

Der Haushalt des Verkehrsministeriums sei in den vergangenen Jahren „sehr deutlich erhöht“ worden, sagt Gröhe – „gut, dass dies auch in unserer Heimat ankommt“.

Die Kosten für das Projekt schätzt Troles auf gut 5,4 Millionen Euro – das sei gut angelegtes Geld in das vom Strukturwandel betroffene Grevenbroich. „Schnelle Verkehrsanbindungen und Knotenpunkte bis nach Köln, Mönchengladbach, Düsseldorf und Aachen sind wichtig, wenn wir hier neue Firmen mit attraktiven Arbeitsplätzen ansiedeln wollen.“