Einsatz in Grevenbroich Kellerbrand in Noithausen – Feuerwehr rettet Familie vom Balkon
Noithausen · Am Samstag ist in einem Mehrfamilienhaus in Noithausen ein Brand ausgebrochen. Mehrere Bewohner atmeten Rauchgase ein. Mit Hilfe einer Drehleiter brachten die Retter eine Familie samt Säugling in Sicherheit. Die Feuerwehr appelliert, nicht durch Rauch zu laufen.
Ein Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Straße „Am alten Hof“ in Noithausen hat am Samstag gegen 19.30 Uhr einen großen Einsatz der Feuerwehr ausgelöst. Durch die brennenden Gegenstände im Keller zogen große Mengen Rauch ins Treppenhaus. Wie Feuerwehr-Sprecher Thomas Kuhn am Sonntag sagte, versperrten die giftigen Rauchgase einem Teil der Bewohner den Weg ins Freie: Als die Retter eintrafen, harrten eine Einzelperson und eine fünfköpfige Familie (darunter ein Säugling) auf den Balkonen ihrer Wohnungen aus.
Ein Glücksfall: Wenige Häuser neben dem Brandort wohnt ein Feuerwehrmann, der mit alarmiert wurde. Er erkannte die Adresse. Anstatt zur Feuerwache zu fahren, eilte er direkt zum Brandort und gab den Bewohnern von der Straße aus Instruktionen: dass sie etwa ihre Wohnungstür geschlossen halten und auf dem sicheren Balkon auf Rettung warten sollten. Auch erkundete der Mann die Einsatzstelle weitgehend. Als wenige Minuten später die ersten hauptamtlichen Feuerwehrleute eintrafen, wurden sie umgehend von ihrem Kollegen „gebrieft“ – und konnten sofort mit der Menschenrettung und den Löschmaßnahmen beginnen.
Schnell wurde die Drehleiter der Feuerwehr in Stellung gebracht, um die Familie vom Balkon im ersten Obergeschoss zu befreien. Über den Korb der Leiter wurden die Erwachsenen und die Kinder in Sicherheit gebracht. Die Einzelperson auf dem Balkon einer Hochparterre-Wohnung hatte das Gebäude zwischenzeitlich eigenständig verlassen können. Parallel gingen zwei Einsatz-Trupps unter Atemschutz ins Gebäude. Sie überprüften, ob sich noch mehr Menschen darin befinden und starteten den Löschangriff im Keller.
Trotz starken Rauchs liefen Personen ins Treppenhaus
Die geretteten Personen sowie vier weitere Bewohner, die zuvor trotz des starken Rauchs durch das Treppenhaus nach draußen gelaufen waren, wurden vom Rettungsdienst untersucht. Die vier Bewohner, die das hohe Risiko eingegangen waren, hatten Symptome einer Rauchgasvergiftung und wurden ins Krankenhaus gebracht. Zwei Kinder der vom Balkon geretteten Familie hatten offenbar ebenfalls Rauch eingeatmet und wiesen einen erhöhten Kohlenmonoxid-Wert auf. Die Eltern fuhren später selbst mit ihnen ins Krankenhaus.
Nach einiger Zeit konnten die Retter erkennen, was genau im Keller in Brand geraten war: Offenbar waren ein Kinderwagen und ein Fahrrad-Anhänger in Flammen aufgegangen. Von den Gegenständen blieben nur noch Metallgerippe übrig.
Mit Blick auf den Brand in Noithausen richtet die Feuerwehr einen Appell an Hausbewohner: Im Falle eines Brandes sollten sie niemals etwa durch ein verrauchtes Treppenhaus laufen. „Das ist extrem gefährlich“, sagt Thomas Kuhn. Wenige Atemzüge können zur Bewusstlosigkeit führen – das Risiko, zu ersticken, ist hoch.
Die Feuerwehr weist auch deshalb darauf hin, weil Grevenbroicher mit dem Brand in Noithausen bereits zum zweiten Mal binnen 14 Tagen so ein hohes Risiko eingegangen sein sollen.