Sportanlagen in Grevenbroich Politik nimmt Sportstätten ins Visier
Grevenbroich. · Mitglieder des Sportausschusses bereisen die Sportanlagen der Stadt.
Der Rat der Stadt hat beschlossen, alle Sportstätten in Grevenbroich zu erhalten. Seit Herbst 2018 bereist dazu der Sportausschuss die insgesamt 23 Plätze. Begutachtet werden dabei die Sportanlagen – ohne Turnhallen und Schwimmbäder, „das sind eigene Schauplätze“, wie Rathaussprecher Stephan Renner erklärt.
Nachdem zuletzt im Schlossstadion der Hybridrasen sowie ein Kunstrasenkleinspielfeld und in Orken das Kunstrasenspielfeld entstanden beziehungsweise saniert wurden, steht jetzt in Wevelinghoven die Erstellung eines Kunstrasenspielfeldes an, wie Renner erklärt. 600 000 Euro stehen dafür bereit, „wir sind in den Startlöchern“, zuletzt war hier wegen einer Bombensondierung gearbeitet worden. „Sobald vom Kreis das Okay kommt, geht es hier weiter.“ Beim Bau der bereits angelegten Kunstrasenplätze habe die Stadt „viel Erfahrung gesammelt“, gehen die Verantwortlichen das Projekt an. Die Sportstätten in Grevenbroich zu ertüchtigen, hat Bürgermeister Klaus Krützen zur Chefsache gemacht.
Es geht um die kleinen Dinge und ide großen Projekte
Die nun bald abgeschlossene Bereisung findet, wie Stephan Renner ausführt, unter zwei Aspekten statt. Einerseits geht es um die „kleinen Dinge, die sich mit wenig Aufwand realisieren lassen“, andererseits um die großen Projekte, wie eben die Verwandlung vom alten Aschen- zum modernen Kunstrasenspielfeld. Utopische Wünsche formulieren die Vereine nicht, „sie sind pragmatisch und wissen, wie die Stadt finanziell aufgestellt ist.“ Keine Rücksicht auf Finanzen nehmen die bei den Vor-Ort-Inspektionen ebenfalls in Augenschein genommenen Sportplatzgebäude.
Eine erste Mängelliste liegt bereits im Büro des Sportdezernenten. Und Michael Heesch hat festgestellt, dass viele der begutachteten Gebäude das gleiche Problem haben. „Die Fenster sind teilweise mehrere Jahrzehnte alt und müssen irgendwann erneuert werden.“ Auch die Heizungs- und Sanitäranlagen sind „in die Jahre gekommen, so dass auch in diesem Bereich etwas getan werden muss.“ Dass, wie der Dezernent vermutet, einiges auf die Stadt zukommt, zeigt das Beispiel der SG Neukirchen-Hülchrath. „Im Endeffekt brauchen wir eine komplette neue Wasser- und Sanitäranlage“, beschreibt deren Vorsitzender Benjamin Josephs den Ist-Zustand. Die Wasserrohre stammen aus den 70er Jahren, sind „stark brüchig“, warmes Duschwasser gibt es bislang „über die Heizungsanlage und die funktioniert nicht zuverlässig.“ Seit etwa zehn Jahren sei das so, meist müsse kalt geduscht werden, „komfortabel ist das nicht“, wie Josephs sagt. Zudem steigt bei Dauerregen fauliger Geruch aus den Leitungen, „es bedarf der grundsätzlichen Sanierung“, vermutet der Vorsitzende. Dafür fehlten bislang die pekuniären Mittel, in akuten Fällen wurde eben nur der „akute Schaden behoben, bei Ausbesserungsarbeiten Zu- oder Abwasserrohre ausgetauscht“. Letztlich habe das aber „nichts gebracht“. Für den 12. März steht nun ein Besuch Sportausschusses bei der SG Neukirchen an. „Wir hoffen auf eine nachhaltige Investition, um vernünftige Bedingungen zu schaffen“, sagt Benjamin Josephs auch stellvertretend für die 1600 Mitglieder der SG.
Welche Maßnahmen wann und wie ergriffen werden, ist noch nicht abzusehen. Sind alle Sportplatzadressen inspiziert, behält es sich der Ausschuss vor, eine sogenannte Prioritätenliste zu erstellen, wann was in welcher Reihenfolge erledigt werden könnte. Anschließend wird die Politik dann darüber entscheiden.