Einsatz in Neurath Schwelbrand am Kraftwerk beschäftigt Feuerwehr über Stunden

Neurath · Am Donnerstag ist an einer Bandanlage nahe der Kohlebrecherei in Neurath ein Feuer ausgebrochen. Die Löscharbeiten zogen sich über Stunden. Am Freitag flammte der Brand neu auf. Städtische Einheiten rückten zur Unterstützung der RWE-Werkfeuerwehr an.

Einsatzfahrzeuge der städtischen Feuerwehr stehen vor der Halle der RWE-Werkfeuerwehr am Kraftwerk Neurath. Die Brandeinsätze von Donnerstag und Freitag haben viele Kräfte gebunden.

Foto: NGZ

Brände auf dem Gelände des RWE-Braunkohlekraftwerks Neurath haben am Donnerstag und Freitag jeweils über mehrere Stunden zahlreiche Einsatzkräfte der Werk- und der Stadtfeuerwehr beschäftigt. Wie RWE erklärte, kam es am Donnerstag zu einem Schwelbrand an einer Bandanlage nahe der Braunkohle-Brecherei. Über die Förderbänder dort werden die alten Blöcke A bis E mit Braunkohle versorgt. „Der Brand wurde innerhalb von wenigen Stunden unter Kontrolle gebracht“, sagt Unternehmenssprecher Matthias Beigel.

Am Freitag gab es erneut Alarm auf dem Gelände, wieder wegen eines Feuers an der Bandanlage. Laut Beigel, war es zu einem neuen Aufflammen der Glutnester gekommen. Gelöscht wurde auch mit Schaum, um Flammen zu ersticken. „Es gab keine Verletzten“, sagt der RWE-Sprecher.

Mit Leichtigkeit ließen sich die Flammen nicht löschen. Die Werkfeuerwehr erhielt Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren aus Grevenbroich und Jüchen. Zusammengerechnet waren an beiden Tagen sechs der acht Einheiten der Grevenbroicher Feuerwehr beschäftigt, Kräfte aus Jüchen unterstützten die Arbeiten an beiden Tagen mit einer Drohne samt Wärmebildkamera.

Die Drohne war nötig, weil sich die Einsatzstellen in rund 40 Metern Höhe befanden. Die Einsatzkräfte konnten die Brandstellen an den eingehausten Förderbändern über Treppen erreichen. Weil die Löscharbeiten nur unter Atemschutz erfolgen konnten, war ein entsprechend hoher Kräfteeinsatz gefragt. Allein die Freiwillige Feuerwehr Grevenbroich soll zusammengerechnet mit rund 40 Kräften vor Ort gewesen sein. Darüber hinaus wurde spezielles Gerät gebraucht. Nach Angaben von RWE-Sprecher Beigel kam auch eine Gelenkmastbühne zur Kontrolle von Fassaden zum Einsatz.

Die Brandursache ist
noch nicht bekannt

Für die Grevenbroicher Feuerwehr war der Einsatz insbesondere wegen seiner Dauer eine Besonderheit. Nach Auskunft von Sprecher Thomas Kuhn waren die Grevenbroicher Retter am Donnerstag von 11.40 bis 2.30 Uhr in der Nacht gefragt, und am Freitag von kurz vor 10 bis 15.30 Uhr. Am Domizil der Werkfeuerwehr an der Energiestraße wurde ein Bereitstellungsraum für die Kräfte aus der Stadt eingerichtet. Die Fahrzeuge der Stadt-Wehr waren auch von der Straße aus zu erkennen.

Was den Brand an den Bandstraßen 3 und 4 verursacht hat, ist noch nicht bekannt. Nach Medieninformationen könnte ein heißgelaufenes Bauteil das Feuer entzündet haben. Der Transport der Braunkohle über Förderbänder ist bekanntlich eine staubige Angelegenheit, und die Kohle ist leicht entzündlich. Um die Flammen abzulöschen, bedarf es Fingerspitzengefühl. Nur so kann eine Ausbreitung der Glut verhindert werden.

Wie Matthias Beigel von RWE sagt, ist an den entsprechenden Förderbändern Schaden entstanden. Sie wurden außer Betrieb genommen. Auswirkungen auf den Betrieb der Blöcke im alten Kraftwerksteil soll das aber nicht haben. „Durch den Schwelbrand kam es zu keinem Zeitpunkt zu Einschränkungen im Kraftwerksbetrieb“, sagt der Unternehmenssprecher.

Den letzten bekannt gewordenen Brand in beziehungsweise an der Kohlebrecherei hatte es im Februar 2011 gegeben. Auch damals war der Brand vergleichsweise glimpflich ausgegangen, es wurde niemand verletzt. Um Feuer an den Kraftwerksanlagen schnell unter Kontrolle bringen zu können, werden Szenarien wie Brände in der Brecherei regelmäßig geübt.