Katholische Grundschule: Ganztagsbetreuung im Container
Große Nachfrage sorgt für Platzmangel in der Katholischen Grundschule Stadtmitte.
Grevenbroich. In der Katholischen Grundschule Stadtmitte wird es eng — vor allem in der offenen Ganztagsbetreuung. Aufgrund der hohen Nachfrage hat die Schule im Sommer eine vierte Ogata-Gruppe eingerichtet. Doch weil das Gebäude aus allen Nähten platzt, muss die vierte Gruppe außerhalb der Schule unterkommen. Spätestens mit Beginn des kommenden Schuljahrs wird sie in einem Container untergebracht. Das hat jetzt der Jugendhilfeausschuss beschlossen.
„Das Gebäude gibt die Räumlichkeiten einfach nicht her“, beklagte Schulleiterin Veronika Majehrke-Feldmann in der Sitzung. Für das laufende Schuljahr ist die Gruppe übergangsweise im benachbarten Familienzentrum Hartmannsweg untergebracht. Doch heimisch sei sie dort nicht geworden, denn auch dort seien die Kapazitäten begrenzt, erklärte Majehrke-Feldmann.
Die Überbelegung der katholischen Grundschule schafft indes weitere Probleme, wie die Schulleiterin berichtet. So sei durch die erhöhte Schülerzahl die Lärmbelastung gestiegen. Auch der Ogata-Betrieb leide unter der Enge: „Vom Konzept eines relativ freien Zuhauseseins im offenen Ganztag mussten wir immer weiter abrücken und stattdessen Einschränkungen und Reglementierungen einführen. Unsere Erzieher kommen schon ins Zweifeln, ob das Konzept noch seine Berechtigung hat.“ Der Unterricht werde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, da den Lehrern die Gelegenheit fehle, Klassenräume für die nächste Stunde vorzubereiten: „Man kann nicht nach Unterrichtsschluss einen Versuch für die erste Stunde am nächsten Tag aufbauen, wenn die Räume anschließend von der Ogata in Beschlag genommen werden.“
Dass der Container nur eine Übergangslösung sein kann, darüber sind sich Schulleitung und Politik einig. Doch nahe gelegene Mieträume stehen nicht zur Verfügung und ein Anbau würde über 400 000 Euro kosten — viel Geld angesichts der desolaten Haushaltslage.
Der Ansturm auf die offene Ganztagsbetreuung hält weiter an. Mit den Neuanmeldungen zum nächsten Schuljahr zeichnet sich sogar die Möglichkeit einer fünften Gruppe in der Katholischen Grundschule ab. Bislang gibt es 56 Anmeldungen, davon wünschen 33 Eltern eine Ganztagsbetreuung. In einer Sondersitzung wollen sich der Jugendhilfe- und der Schulausschuss demnächst gemeinsam mit dem Thema Ogata befassen.