Schützenfest: Manche Fackel ist erst ein Gerüst
In vier Hallen arbeiten die Schützen des BSV Grevenbroich an sieben Großfackeln.
Grevenbroich. Sie kleben und schweißen, tüfteln und malen: Damit die Fackeln noch rechtzeitig fertig werden, haben die Schützen des BSV Grevenbroich in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Sieben Großfackeln entstehen derzeit in den vier Hallen überall im Stadtgebiet.
Der Jägerzug „Noh’besch Jonge“ widmet seine Fackel dem BSV-Vizepräsidenten Lothar Zimmermann, wegen seiner vielfältigen Engagements in verschiedenen Vereinen auch „der Außenminister“ genannt. „Als Anerkennung für Lothars Arbeit liegt im Schützenzimmer eine Kette für ihn bereit“, sagt Fackelbauer Rudolf Haas, „sie muss ihm nur noch verliehen werden.“ Genau dies lässt die Fackel der Noh’besch Jonge Wirklichkeit werden: Ein Papagei, wie Haas den Wappenvogel des Vereins nennt, übergibt Zimmermann das Ehrenzeichen.
In der Halle nebenan tüftelt der Jägerzug „Jröne Jonge“ an einer riesigen Kakerlake. Die Jungs liegen gut in der Zeit, findet Willi Peitz, gleichzeitig Fackelbaubeauftragter des BSV und Zugmitglied: „Wir gehen davon aus, pünktlich fertig zu werden und nicht erst Samstag um 15 Uhr, wie vor zwei Jahren.“
Indes hat die Fackel des Königszugs „Volle Boschte“ noch viel Entwicklungspotenzial. Bis jetzt steht erst das Metallgerüst, doch die Form ist schon zu erkennen: Es wird eine Torte zum fünfjährigen Zugjubiläum. Und ja, sie wird rechtzeitig fertig, verspricht König Axel.
Parallel baut das Königspaar mit dem Hofstaat und den Edelknaben noch eine zweite Fackel. Als Motiv wählten sie, passend zum Festzug am Sonntag, zu dem alle 21 befreundeten Edelknabengruppen eingeladen sind, ein Ensemble aus den Wappen der Züge.
Vom Stadtjubiläum ließ sich der Jägerzug St. Hubertus inspirieren. „700plus — für jeden Grüffello ein Muss“, so das Motto seiner Fackel. Der Grüffelo ist übrigens ein Monster aus einem Kinderbuch und -film. Zu den großen Tieren gehört auch die Biene Maja, zumindest das Exemplar, an dem die Fackelbaugemeinschaft „Rösige Boschte“/Jägerzug „Mer stonn zesamme“ baut. Acht Meter lang ist sie und lässt sich bis zu sechs Metern Höhe ausfahren.
Komplett wird der „Fackel-Zoo“ durch einen Frosch, gebaut von der Fackelbaugemeinschaft „Jecke Boschte“/ „St. Sebastian“. Noch ist auch diese Fackel lediglich ein blankes Drahtgerüst. Aber es bewegt sich schon!
Alle Großfackeln sowie fünf Gastfackeln aus Wevelinghoven-Kapellen sind beim Fackelzug am Schützenfestsamstag, 3. September, zu bewundern. Los geht’s um 20.30 Uhr auf der Von-Goldammer-Straße. Der Zugweg führt über Bahnstraße, Dechant-Schütz-Straße, Rheydter Straße, Bahnstraße, Breite Straße, Markt, Kölner Straße, Lindenstraße, Am Hagelkreuz, Zedernstraße, Röntgenstraße, Auf der Schanze und Lindenstraße zurück durch die Fußgängerzone zum Festzelt.
Ein zweites Mal präsentieren die Fackelbauer ihre Kunstwerke am Dienstag, 6. September, ab 18 Uhr. An diesem Tag zieht der Zug nur bis zum Markt und zurück zum Festzelt.