Zeitreise ins historische Grevenbroich
Mehr als 30 Tafeln und Poster werden ab Samstag zum Stadtjubiläum gezeigt.
Grevenbroich. Zu einer Zeitreise ins historische Grevenbroich lädt ab Samstag eine Fotoausstellung in der Innenstadt. Anlässlich des Stadtjubiläums werden mehr als 30 Tafeln und Poster mit Stadtansichten von Anno dazumal in den Schaufenstern auf der Breite Straße und der Kölner Straße sowie im Montanushof und in der Coens-Galerie gezeigt. Kurze Begleittexte erläutern das Gezeigte.
Die Fotografien werden so übers Stadtgebiet verteilt, dass der Betrachter unmittelbar die historische Ansicht mit der Gegenwart vergleichen kann. Beispielsweise wird eine Marktplatz-Ansicht von 1910 auch in einem Ladengeschäft am Markt aufgestellt. Mit einem Blick sehen die Betrachter, was sich verändert hat — das Bekeidungshaus Hömberg ist längst verschwunden, in dem Gebäude sind nun zwei Shops für Markenbekleidung untergebracht. Gleichwohl lässt sich Vertrautes wiedererkennen.
Die Fassade von Haus Portz hat sich nur wenig verändert, unverkennbar wie vor hundert Jahren ragt das Türmchen an der Fassade empor.
Mit ihrem Alter von über hundert Jahren gehört die Hömberg-Aufnahme zu den ältesten der Ausstellung. Der Großteil der Bilder stammt aus der Zeit bis Mitte des Jahrhunderts, ergänzt wird die Übersicht durch Bilder aus den frühen 1980ern, den Anfangsjahren des Montanushofs. Einen Überblick über alle Standorte bietet der Ausstellungsführer, der in den teilnehmenden Geschäften ausliegt.
Wie dicht die historischen Dokumente mit persönlichen Erinnerungen verwoben sind, erlebten die Organisatoren während der Vorbereitung immer wieder. Vorangegangen war ein Aufruf an die Bürger, für die Ausstellung Fotografien aus privaten Sammlungen zur Verfügung zu stellen. Die alteingesessenen Grevenbroicher kamen und brachten neben den Fotoalben ihren reichen Erinnerungsschatz mit. Erzählten Geschichten von vergangenen Festtagen, von den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs oder vom Alltag in der Nachkriegszeit.
Einen ähnlichen Effekt erhoffen sich die Veranstalter auch beim Betrachter. Über die Vergangenheit soll die Ausstellung informieren und beim Anschauen vergessen geglaubte Erinnerungen wecken.
Auch für das „gesellschaftliche Gedächtnis“ Stadtarchiv hat sich das Projekt als Fundgrube erwiesen, berichtet Stadtarchiv-Mitarbeiter Thomas Wolff, der die Ausstellung fachlich begleitete: „Wir waren überrascht, welche Schätze in den privaten Sammlungen schlummern. Darunter waren auch Dokumente, wie sie uns bisher gefehlt haben, etwa seltene Innenansichten von Ladengeschäften oder Details der Schaufensterdeko.“
Die Ausstellung „Zeitreise des Grevenbroicher Handels“ ist bis zum 17. September zu sehen.