„Arbeitsplatz Kunst“ - Blick über Künstlerschultern
Bei der Schau „Arbeitsplatz Kunst“ konnten die Besucher 19 Ateliers in Kaarst besichtigen.
Kaarst. Bereits zum zehnten Mal öffneten am Wochenende Kunstschaffende im Rhein-Kreis Neuss ihre Ateliers. In allen Städten und Gemeinden hatten sich rund 160 Künstler gefunden, die beim „Arbeitsplatz Kunst“ den engen Kontakt zu einer großen Öffentlichkeit suchten.
Auch Kaarst beteiligte sich wieder, dieses Jahr bereits zum vierten Mal. In 19 Ateliers standen Künstler verschiedener Stil- und Kunstrichtungen bereit und warteten auf Besucher. Die Erwartungen an die beiden Tage waren bei jedem Künstler unterschiedlich, doch alle zogen ein insgesamt zufriedenes Resümee.
Für die Collage-Künstlerin Lilo Jusczyk stellte sich das Wochenende ruhig dar, ein reger Besucherstrom blieb aus, doch sie konnte gute und inhaltsreiche Gespräche führen und sogar ein Bild verkaufen. „Ich wünsche mir mehr Besucher, die den Weg in meine abgelegene Ecke finden“, sagte sie.
Mit der Arbeit der Organisatoren sei sie sehr zufrieden, die Werbung für diese große Kunstveranstaltung sei sehr gut. Mit großer Hingabe erklärte sie ihren Besuchern ihre ganz spezielle Arbeitsweise und freute sich über Gäste, die auch nach anfänglicher Scheu den Kontakt zu ihren Bildern aufnahmen, diese intensiver wahrnahmen, als es bei einer Ausstellung der Fall sei.
Im Garten von Beate Palmen gaben sich die Besucher den Pinsel förmlich in die Hand, denn die Malerin animierte ihre Gäste dazu, selbst kreativ zu werden. Bereitgestellte Farben, Pinsel, Papier und Druckschablonen machten den Einstieg auch für Ungeübte leicht.
„Die Leute sollen selbst ausprobieren und experimentieren und ihren Weg zur Kunst finden“, meinte Palmen, während sie Gerda Fleischhauer, die eigentlich nur mal gucken wollte, dabei half, die Druckschablone vom Papier zu entfernen. Das selbst hergestellte Unikat durfte sie anschließend mit nach Hause nehmen.
Horst Schuwerack empfing seine Besucher in seinem Garagenatelier in Holzbüttgen. Er zählte zu seinen Gästen auch einen Düsseldorfer Galeristen, der großes Interesse an seinen Arbeiten bekundete.
Dies allein würde ausreichen, um seine dritte Beteiligung als Erfolg zu werten, doch auch Schuwerack öffnete sein Atelier, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Seine informellen Werke ohne Titel weckten in jedem Betrachter andere Assoziationen und Interpretationen.