Der VfR Büttgen lässt sich nicht unterkriegen

Radsport: Der Spurt in den Mai bleibt ein fester Bestandteil des Rennkalenders. Die Stars fehlen zwar, für Spannung ist dennoch gesorgt.

Kaarst. Der Terminkalender im Radsport wird jedes Jahr dünner. Viele Traditionsveranstaltungen gibt es nicht mehr — was in Zeiten, in denen der Dopingsumpf bei den Profis immer noch nicht zur Gänze trockengelegt ist, kaum verwundert. Das gilt jedoch nicht für den Spurt in den Mai. Der veranstaltende VfR Büttgen hält die Fahne hoch und baut auf seine hervorragende Jugendarbeit sowie treue Sponsoren.

Das Bahnrennen am 30. April findet zum 32., das Straßenrennen einen Tag später sogar schon zum 49. Mal statt. Und Organisationschef Friedhelm Kirchartz versichert, dass auch im kommenden Jahr, wenn die Radsportabteilung ihr 50-jähriges und der Gesamtverein sein 100-jähriges Bestehen feiert, es eine Neuauflage des Doppel-Rennens geben wird.

Vor zwei Jahren hat der VfR Büttgen reagiert und sein aufgeblähtes Programm auf der Bahn zu einem Omnium mit sechs starken Zweier-Teams reduziert. Das damit eingeführte Punktesystem ist für den Laien auf der Tribüne zwar nicht immer so ganz nachvollziehbar, weil der Sieger des letzten Rennens längst nicht auch der Gesamtgewinner sein muss, dennoch will Kirchartz daran nicht rütteln — auch, wenn die Beschallung im Sportforum zu wünschen übrig lässt und der Zuschauer bisweilen über den Inhalt der Durchsagen rätseln muss.

Die ganz großen Namen fehlen beim Spurt in den Mai. Mehr lasse das Budget aber nun mal nicht zu, betont Kirchartz. Und beim Straßenrennen stehe man in Konkurrenz zum Klassiker am Henninger Turm in Frankfurt.

Dass die Veranstaltung im Sportforum für den echten Radsportfan dennoch vielversprechend zu werden verspricht, liegt nicht zuletzt an Andreas Beikirch. Das Büttger Urgestein hat sich im Vorjahr aus dem Sattel verabschiedet und ist jetzt beim Spurt in den Mai für die Zusammenstellung des Fahrerfeldes verantwortlich. Er hat bewusst arrivierten Fahrern jeweils ein junges Talent zugewiesen, so dass selbst dem Experten eine Vorhersage, wer für den Sieg infrage kommt, schwer fällt. „Vier der sechs Teams können am Ende ganz vorne landen“, sagt Beikirch vorsichtig.

Dazu gehört auch der 18-jährige Büttger Nachwuchsfahrer Daniel Scherring, der zusammen mit dem 36-jährigen Alexander Aeschbach aus der Schweiz an den Start geht. „Unter die ersten Drei will ich schon kommen, wenn ich mit so einem Großen fahren darf“, sagt Scherring fast ein wenig ehrfürchtig.