NRW-Vergleich Kaarster zahlen weiterhin geringe Abfallgebühren

Kaarst · Die Abfall- und Abwassergebühren in NRW sind in diesem Jahr erneut gestiegen. Nur in Kaarst zahlen die Bürger noch die gleichen Abfallgebühren wie im vergangenen Jahr. Damit gehört die Stadt zu den günstigsten Kommunen in NRW.

Die Bürger in Kaarst zahlen weiterhin vergleichsweise niedrige Abfallgebühren.

Foto: Stephan Seeger

Die Höhe der Müll- und Abwassergebühren in den verschiedenen Städten und Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben in den vergangenen Jahren stark variiert. Auch für 2024 hat der Bund der Steuerzahler erneut große Preisunterschiede festgestellt. In Kaarst bleibt zumindest bei den Abfallgebühren alles beim Alten – damit gehört die Stadt wie im vergangenen Jahr zu den günstigsten Kommunen im Land.

Die Abfallgebühren stiegen laut Analyse 2024 für Privathaushalte im Durchschnitt um drei bis sieben Prozent je nach Abfuhrrhythmus. In Kaarst bewegen sich die Gebühren weiterhin auf Vorjahresniveau. Ein Vier-Personen-Musterhaushalt zahlt jährlich 170,40 Euro für ein 120-Liter-Restmüllgefäß, ein 120-Liter-Bioabfallgefäß (beide mit einer Leerung alle 14 Tage) und einem Papierabfall in „haushaltsüblichen Mengen“. Nur in Dormagen ist es noch günstiger – allerdings nur um einen Cent. Gemeinsam mit Jülich liegt Kaarst auf Rang zwei der preiswertesten Kommunen in 2024. Die Kreisstadt Neuss liegt mit einer jährlichen Abfallgebühr für den genannten Musterhaushalt bei 179,50 Euro und damit hinter Niederzier (178,20) und Titz (178,80) auf Rang sechs. Im vergangenen Jahr war Kaarst sogar die günstigste Kommune in NRW im Hinblick auf die Abfallentsorgung.

Die höchsten Gebühren werden in Münster fällig. Dort zahlen die Einwohner satte 685,80 Euro – allerdings wird dort die Biotonne jede Woche geleert. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit großem Abstand Selm (533,40 Euro) und Herscheid (516 Euro). Der Landesdurchschnitt der Abfallgebühren liegt bei einem 14-Tage-Abfuhrrythmus bei 299 Euro. Das sind nach Angaben des Steuerzahlerbundes rund 3,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Neben den Abfallgebühren gab der Bund der Steuerzahler auch die Kosten der einzelnen Kommunen für das Abwasser bekannt. Im Schnitt muss ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in NRW 800 Euro pro Jahr für Schmutz- und Niederschlagswasser zahlen. Auch da haben es die Kaarster besser: Dort werden lediglich 485,40 Euro für den Musterhaushalt fällig. Der Schmutzwassergebührensatz liegt bei 1,92 Euro pro Kubikmeter, die Gebühr für das Niederschlagswasser bei 0,78 Euro pro Kubikmeter.

In Monschau dagegen sind die Gebühren im Vergleich zu 2023 um 9,6 Prozent gestiegen. Mit einer Jahresgebühr von 1572 Euro ist die Stadt die teuerste in NRW. Pro Kubikmeter Schmutzwasser werden in der Eifelstadt 6,82 Euro pro Kubikmeter fällig. Zum Vergleich: Die geringste Schmutzwassergebühr ruft Reken im Kreis Borken mit 1,45 Euro pro Kubikmeter auf.