Kaarster Sängerin Kaarsterin schippert als Entertainerin übers Meer
Kaarst/Barcelona. · Katharina Molzberger ist bereits zum fünften Mal für „TUI Cruises“ unterwegs.
Arbeiten wo andere Urlaub machen. Das trifft für mich tatsächlich zu. Abends in einem Hafen einschlafen und morgens in einem anderen wach werden oder über das Meer fahren. Mittlerweile bin ich zum fünften Mal für „TUI Cruises“ unterwegs, zum zweiten Mal auf der „MeinSchiff 4“. Mein Job: Entertainment. Schauspiel, Gesang und Lesungen stehen auf meiner Repertoireliste für die Reise, die uns zu den südlichen Häfen Europas und den Kanaren führt.
Bevor es losgehen kann, stehen zwei Monate Proben in Berlin an. In den Studios von „TUI Cruises“ werden die Szenen erarbeitet, erste Kostüme anprobiert und natürlich die Kollegen kennengelernt, mit denen man die nächsten Monate verbringt. Insgesamt bin ich gut acht Monate unterwegs – sechs Monate auf dem Schiff, davor zwei Monate Proben. Bei einer so langen Zeit ist es wichtig, gut mit den Kollegen auszukommen. Auf dem Schiff ist man auf kleinstem Raum immer beieinander. Ein Glück, dass ich tolle Kollegen habe. Auch die übrige Crew ist immer freundlich. Am 24. September dieses Jahres hieß es für uns Abflug nach Mallorca. Mit dabei: zwei Koffer für ein halbes Jahr. Man braucht an Bord nicht viel, für die Verpflegung ist gesorgt. Wer seine Kabine dekorieren möchte, kann Magnete und Fotos mitbringen oder sich erstere in den Städten als Erinnerungsstücke kaufen. In den ersten Wochen gilt es für uns und das Team an Bord alle Stücke, die zuvor „trocken“ geprobt wurden – also ohne Bühne und Technik – innerhalb weniger Tage perfekt rüberzubringen. Unsere Spielstätten an Bord der „MeinSchiff 4“ sind das Theater, das Klanghaus- ein Konzertsaal auf See- und eine Bühne am Pool.
Wir durften dieses Mal eine neue Show mitgestalten und auch die Figuren kreieren. Daher gehört das Stück „Königsmörder küsst man nicht“ mit zu meinem Lieblingsprogramm. Als Teil der Besatzung sind wir auch für die Sicherheit an Bord zuständig. Regelmäßige Trainings über Sicherheitssysteme und richtiges Verhalten in Notfallsituationen stehen genauso auf dem Plan wie wöchentliche Drills und die Seenotrettungsübung für die Gäste. Die Freizeitgestaltng ist jedem selbst überlassen. An Hafentagen treffen wir uns meist mit ein paar Leuten, um in den Städten etwas essen zu gehen oder uns Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Es hat schon was, wenn man alle zwei Wochen durch Lissabon oder Barcelona spazieren kann. Irgendwann kommt es einem sogar völlig normal vor.
Organisation von Sportevents
für die übrige Besatzung
An Seetagen verbringen wir die Zeit tagsüber in unserem Coffee Shop, abends in der Crewbar. Im Fitnessraum betreiben wir gemeinsam Sport. Es ist fast alles da, was ich sonst im Alltag auch habe. Ich bin seit drei Verträgen Teil des „Crew Welfare Teams“ – einer Gruppe innerhalb der Crew, die Ausflüge, Partys oder Sportevents für die übrige Besatzung organisiert. Manche Kollegen haben nicht so viel Freizeit oder die Möglichkeit, sich selbst Gedanken darüber zu machen. Ein Ausflug in das „Camp Nou“, das Fußball-Stadion des FC Barcelona, kam super bei den Crew-Mitgliedern an. Für mich ist einer der schönsten Aspekte des Schifflebens – neben der Chance meinen Job mit meinem liebsten Hobby (Reisen) zu verbinden – die unterschiedlichsten Menschen kennenzulernen und alles aufzusaugen, was ich miterlebe. Mittlerweile habe ich Freunde und Bekannte von den Phillippinen, aus Italien, Indien, Russland, Australien und vielen anderen Ländern. Ich lerne neue Kulturen und Ansichten kennen und freue mich über jede neue Bekanntschaft. Heimweh habe ich eher selten, komme aber immer gerne nach Hause. Nach einer Weile meldet sich das Fernweh aber doch wieder.