Anwohner im Rottfeld klagen über wilden Müll Anwohner klagen über wilden Müll
Kaarst · In den vergangenen zwei Wochen ist am „Rottfeld“ in Kaarst wiederholt wilder Müll abgelegt worden. Die Anwohner beschweren sich. Wo gibt es weitere Problemstellen in der Stadt?
Der erste Facebook-Post von Henning Resem datiert vom 27. Januar. „Mir fehlen immer mehr die Worte. Das übertrifft aber bisher wirklich alles, wie dreist muss man sein!“, schreibt er unter ein Foto, auf dem Müllsäcke zu sehen sind, die in einem Gebüsch an der Kreuzung „Lange Hecke“/“Rottfeld“ abgelegt wurden. Vor wenigen Tagen postete Resem erneut ein Foto, auf dem „entsorgter“ Renovierungsmüll an der gleichen Stelle zu sehen ist. „Die Müllablagerungen haben an dieser Stelle zugenommen, vor allem an den Flaschencontainern“, sagt Resem. Das haben ihm auch weitere Anwohner aus der Nachbarschaft bestätigt.
„Es ist einfach kein schöner Anblick, es ist nervig. Die Gesellschaft ist egoistisch“, erklärt Resem auf Anfrage. Die Kommentare unter seinem „Müll“-Post bestätigen ihn in seiner Meinung: „Das ist unverschämt“, „Hoffe, man findet im Müll die Adresse“ oder „Man kann nur hoffen, dass diese Idioten, die das fabriziert haben, erwischt werden“, heißt es dort. Einen Dank spricht Resem aber den Mitarbeitern der Stadt aus, die den Müll direkt am nächsten Tag entsorgt haben.
Auf Nachfrage teilt die Stadt Kaarst mit, dass es im Bereich der Langen Hecke in der Nähe des Glascontainers und der Buswendeschleife häufiger Beschwerden über „wild abgelegte Abfälle“ gebe. „Ansonsten kommt es immer mal wieder am Ende der Langen Hecke – Richtung Neuss kurz vor der Autobahnbrücke – zu wilden Müllablagerungen“, teilt die Stadt mit.
Doch nicht nur im Rottfeld liegt öfter wilder Müll rum. Der Stadt sind weitere Problemstellen bekannt: am Kirmesplatz an der Xantener Straße in Kaarst, an der Lauvenburg an der Stadtgrenze zu Neuss sowie an den den Kaarster Buscherhöfen an der Niederdonker Straße. „Besonders häufig kommt es zu wilden Müllablagerungen an Stellen mit Altglascontainern“, teilt die Verwaltung mit. So beispielsweise an der Langen Hecke, dem Antoniusplatz/Holsteinstraße in Vorst, dem Marienplatz in Holzbüttgen oder der Pestalozzistraße in Kaarst.
Im Jahr 2024 wurden im Stadtgebiet nach Angaben der Verwaltung rund 50 Tonnen wilder Müll eingesammelt. „Die Entsorgungskosten beliefen sich für die Anlieferung an die Anlieferstation des Rhein-Kreises Neuss pro Tonne auf 234,61 Euro“, so die Verwaltung. Insgesamt kostete die Entsorgung des wilden Mülls die Stadt Kaarst somit 11 700 Euro. Geld, dass die Stadt in der aktuellen finanziellen Situation sicher gut für andere Posten gebrauchen könnte.
Wilder Müll ist auch
oft Thema beim Mängelmelder
Auch im Mängelmelder der Stadt Kaarst klagen die Bürger oftmals über wilden Müll. Aktuell sind 155 Mängel angegeben, schon auf der ersten Seite wird dreimal wilder Müll im Stadtgebiet aufgeführt, zwei Fälle stehen aber auf dem Status „gelöst“: An der Autobahnbrücke alte Heerstraße nördlich der A52 und hinter dem Segelclub am Kaarster See. Dort lag bis vor Kurzem noch ein Autoreifen. Auch an der Bushaltestelle Kaarster See wird von von einem „massiven“ Müllaufkommen berichtet, diese Meldung steht allerdings noch auf „in Bearbeitung“. Wilder Müll ist schon länger ein Thema in Kaarst. So wurde im März auf einem Wirtschaftsweg, der parallel zur A52 verläuft, Bauschutt abgeladen. Die Stadt musste damals eine Spezialfirma beauftragen, um diesen zu entsorgen. Fünf Monate später fand eine Spaziergängerin gebrauchte Farbeimer, die eigentlich auf den Sondermüll gehören, im Vorster Wald.