Qualitätsanalyse der Bezirksregierung Gute Noten für die Kaarster Realschule

<irglyphscale style="font-stretch 982187%;">Kaarst </irglyphscale> · Die Bezirksregierung hat eine Qualitätsanalyse an der Realschule Kaarst durchgeführt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Es gibt aber auch Verbesserungspotenzial.

Die Bezirksregierung hat die Realschule an der Halestraße auf Herz und Nieren geprüft.

Foto: Andreas Woitschützke

Zuletzt war die Realschule vor acht Jahren dran, nun hat die Bezirksregierung erneut eine Qualitätsanalyse an der weiterführenden Schule an der Halestraße in Kaarst durchgeführt. Im Schnitt wird jede Schule alle fünf bis zehn Jahre auf Herz und Nieren geprüft. „Es ist wichtig für uns, dass regelmäßig eine Qualitätsanalyse gemacht wird, mit der wir dann sinnvoll weiterarbeiten können“, erklärt Realschulleiter Torsten Sotowic. Mit den Ergebnissen der aktuellen Qualitätsanalyse zeigt er sich sehr zufrieden – in einigen Bereichen aber gibt es noch Verbesserungspotenzial.

Untersucht wird das komplette Schulprogramm, die Bezirksregierung habe sich sechs Lehrpläne der Realschule geben lassen und Interviews mit Lehrern, Schülern, der Schulleitung und sogar Eltern geführt. Und im November erhielt die Realschule für drei Tage Besuch von den „Prüfern“, die sich je 20 Minuten Unterricht in allen Fächern anschauten und diese nach bestimmten Kriterien bewerteten. „Besonders gelobt wurde die positive Lernatmosphäre an unserer Schule“, sagt Sotowic, der genau das für die entscheidende Voraussetzung hält, damit Schule funktioniert: „Es müssen sich viele Beteiligte in einer Schule wohlfühlen, um überhaupt etwas lernen zu können.“ Dazu zählen ein angstfreies Unterrichtsklima oder eine unterstützende Lernumgebung durch digitale und räumliche Ausstattung. Als positiv dargestellt wurde auch die Anschlussfähigkeit der Lerninhalte. Sprich: „Der Unterricht ist für Schüler nachvollziehbar und logisch aufeinander aufgebaut“, so Sotowic.

Das soziale Miteinander an der Schule erhielt bei der Qualitätsanalyse ebenfalls eine überdurchschnittlich gute Bewertung. „Wir fördern Projekte und machen viele Ausflüge. In diesem Bereich haben wir in den vergangenen Jahren auch konsequent nachgerüstet“, erklärt der Schulleiter. So wurde beispielsweise eine Sport-AG in Kooperation mit der SG Kaarst, eine Chor-AG oder Robotik-AG eingeführt. Das Schulprogramm entspreche weiten Teilen der Realität. „Manche Schulen haben ein wunderbares Programm, aber in der Realität sieht es anders aus“, so Sotowic. Die Arbeit der Lehrkräfte untereinander und mit den Eltern wurde in der Qualitätsanalyse als vertrauensvoll und verlässlich dargestellt.

Doch es gibt auch Verbesserungspotenzial. Das Regelwerk an der Schule soll eigentlich von allen Lehrern einheitlich eingehalten werden, doch nicht alle halten sich daran. „In der Analyse wurde bemängelt, dass es sehr unterschiedlich gehandhabt wird“, sagt Sotowic: „Da müssen wir besser werden und die Regeln und Abläufe besser umsetzen.“ Zudem will – und muss – die Realschule den Unterricht individualisieren, also mehr auf die einzelnen Schüler zuschneiden. „Wir müssen den unterschiedlichen Stärken und Schwächen unserer Schüler gerecht werden“, erklärt Sotowic. Und das Thema Individualisierung wurde auch bereits begonnen: Über den Schulträger – der Stadt Kaarst – sind bereits Diagnose-Tools bestellt worden, um den Leistungsstand der einzelnen Schüler überprüfen zu können.

Im Sommer wird zudem das gemeinsame Lernen in den Fokus gestellt: dann werden in den Klassen vereinzelt Kinder mit Förderbedarf integriert. „An diesen drei Baustellen werden wir arbeiten“, sagt Sotowic abschließend.

Ein wenig stolz ist er darauf, dass im Schnitt 45 Prozent der Schüler mit einem qualifizierten mittleren Schulabschluss anschließend in die Oberstufe wechseln. „Realschule ist nicht die Endstation. Auch von unserer Schule können die Hälfte der Schüler später ihr Abitur machen“, sagt Sotowic. Wie viele dieser Schüler tatsächlich ihr Abitur machen, kann Sotowic nicht sagen. Oft gebe es aber die Rückmeldung, dass die Realschüler in der Oberstufe strukturierter arbeiten und eine bessere Einstellung mitbringen.