„Älterwerden in Büttgen“ als positives Beispiel Liberale Senioren fordern mehr Quartierstützpunkte

<irglyphscale style="font-stretch 9775%;">Kaarst </irglyphscale> · Die Kaarster Grünen zeichnen bei ihrem Neujahrsempfang am Sonntag die Quartiersinitiative „Älterwerden in Büttgen“ mit dem Ehrenamtspreis aus. Für die Liberalen Senioren soll das ein Anfang sein, um in Kaarst weitere Quartiersstützpunkte einzurichten.

Der Quartiersstützpunkt im Multifunktionsraum des Albert-Einstein-Forums wurde aufgegeben.

Foto: Stephan Seeger

(seeg) Die Quartiersinitiative „Älterwerden in Büttgen“ erhält am kommenden Sonntag den Ehrenamtspreis der Kaarster Grünen. Für die Liberalen Senioren Kaarst soll das kein Einzelfall bleiben: Sie fordern die Einrichtung weiterer Quartiersstützpunkte im Kaarster Westen, Osten und in der Stadtmitte. Das erklärt die LiS-Vorsitzende Beate Kopp.

„Wir müssen das Momentum nutzen und zeigen, dass es ein tolles Konzept ist und so etwas wertgeschätzt wird. Wir sollten das nutzen, um die Quartiersarbeit wieder in die politische Diskussion bringen und Dingen, die wir schon angeleiert haben, einen Push zu geben“, sagt Kopp. Gefordert werden weitere möglichst flächendeckende Quartiersstützpunkte, die im besten Fall fußläufig zu Wohnquartieren liegen – so wie beispielsweise das „Haus der Senioren“ im Maubishof. Dort habe es in Trägerschaft der evangelischen Kirche „wunderbare Seniorenangebote“ gegeben, wie Kopp sagt. Nun wird es von den Pfadfindern genutzt. „Man müsste prüfen, ob es anteilig wieder als Treffpunkt für Senioren zur Verfügung stehen kann“, so Kopp. Doch lange soll das „Haus der Senioren“ nicht mehr stehen, denn im Zuge der Innenstadt-Entwicklung könnte es abgerissen werden und einem Parkplatz weichen.

Als Ersatz für das „Haus der Senioren“ wurde im Multifunktionsraum des Albert-Einstein-Forums ein „Integrationsmanager“ in Trägerschaft der Diakonie installiert, so Kopp, was leider keinen Erfolg brachte – auch, weil der Raum vorrangig vom Albert-Einstein-Gymnasium genutzt wurde. „So war keine langfristige Planung für einen Treffpunkt möglich“, sagt sie.

Auch in der Seniorenanlage „Am Dreeskamp“ sieht Kopp gute Voraussetzungen für einen Quartiersstützpunkt. Die räumliche Möglichkeit zur Organisation eines Quartiersstützpunktes seien geschaffen worden, doch bisher sei „nichts erkennbar, diesen ins Leben zu rufen“, so Kopp: „Wenn der politische Wille nicht vorhanden ist, passiert nichts.“

Das Johanniter-Zentrum im Kaarster Osten zeigte, wie gute Quartiersarbeit funktionieren kann. Dort leistete ein „engagierter Quartiersmanager“ Aufbauarbeit zur Schaffung einer Quartiersinitiative – nach zwei Jahren aber lief die Finanzierung über Spendengelder aus und wurde nicht erneuert. Neben dem politischen Willen, nach Lösungen zu suchen, sollen vor allem die vielen Ehrenamtler in Kaarst als „Motor“ dienen. „Kaarst ist eine engagierte Stadt, viele wollen sich für das Gemeinwohl einbringen. Die Menschen müssen nur aktiviert werden“, glaubt Kopp, die viele Vorteile in der Schaffung von Begegnungsstätten für ältere Menschen sieht: Vorbeugung von Einsamkeit und ein selbstbestimmtes Leben im Alter sind nur zwei davon.