Volle Spinde und starke Teams Erweiterung der Feuerwache ist ein Wunsch
Büttgen · Volle Mannschaftsstärken, ein engagierter Nachwuchs und sinkende Einsatzzahlen – die Bilanz der Kaarster Feuerwehr fiel bei der Mitgliederversammlung mehr als positiv aus. Welchen Zielen sie sich 2025 widmen wollen.
Die Kaarster Feuerwehr mit den Löschzügen Kaarst und Büttgen ist leistungsfähig, wie sie selbst betont. Diese Leistungsfähigkeit muss auch künftig im Rahmen des Brandschutzbedarfsplans unter Beweis gestellt werden. Der Vorteil für die Stadt: Solange die Ehrenamtler in den blauen Uniformen auf Zack sind, muss es keine teure Berufsfeuerwehr geben. Und die Zeichen stehen gut. Denn auf der Versammlung am Samstagabend in der Feuerwache Büttgen wurde deutlich, dass derzeit ziemlich viel ziemlich rundläuft.
Feuerwehr-Chef Andreas Kalla präsentierte erfreuliche Zahlen: „Die Sollstärke der beiden Löschzüge liegt bei jeweils 70 Einsatzkräften. In Büttgen liegt die aktuelle Zahl bei 79 Kräften, in Kaarst bei 73.“ Man habe im vergangenen Jahr für eine Mitgliedschaft in einer der beiden Löschzüge geworben und die Resonanz war so gut, dass zurzeit die Werbung stark zurückgefahren wurde. „Alle Spinde sind voll, wir haben ein Luxusproblem“, sagte Kalla. Auf dem Wunschzettel hat er zurzeit deshalb nur eines: „Wir werden uns um die Erweiterung der Feuerwache Kaarst unterhalten müssen.“ Er dankte dem Feuerwehrdezernenten Sebastian Semmler für „die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit“.
Applaus gab es für die Info, dass in der Kaarster Feuerwehr zurzeit 281 Menschen sind. Der Einsatzabteilung gehören 152 Personen an, der Unterstützungsabteilung 15. Die Jugendfeuerwehr ist 35 Mitglieder stark, die Kinderfeuerwehr hat 53 Mitglieder und die Altersabteilung 26 Senioren. Alessa Lange, die sich um den Nachwuchs kümmert, erklärte, dass im vergangenen September eine zweite Gruppe in der Kinderfeuerwehr gegründet wurde. Voraussichtlich sechs der Kinder werden dieses Jahr in die Jugendfeuerwehr wechseln. In ihren Ausführungen ging sie auch auf die vielen Angebote zur Freizeitgestaltung ein. Das prägendste Erlebnis dürfte im vergangenen Jahr die gemeinsame Übernachtung im Büttger Feuerwehrhaus gewesen sein.
Marco Cardinale merkte man an, dass er immer noch voller Leidenschaft für die Jugendfeuerwehr aktiv ist. Events wie das Pfingsthauslager in Hagen und die Ü-16-Party zu Karneval erfreuten sich großer Beliebtheit. Zuletzt wurden Mick Hildebrand und David Przewodnik aus der Jugendfeuerwehr übernommen – sie sind jetzt Feuerwehrmänner. Ziel ist es, dass möglichst viele Mitglieder der Kinderfeuerwehr später zur Jugendfeuerwehr wechseln und mit Vollendung des 18. Lebensjahres in einen der beiden Löschzüge wechseln.
Und auch die ersten weiblichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr machen jetzt Karriere: Anne Kathrin Esser wurde jetzt zur Hauptbrandmeisterin befördert. „Ich kann gar nicht sagen, wie unheimlich stolz wir auf euch sind“, sagte Bürgermeisterin Ursula Baum. Christian Horn-Heinemann (CDU) fügte hinzu: „Ihr Einsatz ist nichts Selbstverständliches.“
Sehr erfreulich ist auch, dass die Zahl der Einsätze allgemein leicht gesunken ist. Thomas Hermanns nannte in seinem Tätigkeitsbericht unter anderem folgende Zahlen: Es hatte im vergangenen Jahr 55 Kleinbrände gegeben, ein Jahr zuvor waren es noch 74 gewesen. Großbrände hatte es zuletzt keinen einzigen gegeben, 2023 waren es zwei gewesen. 89 Personen hatten aus einer Notlage befreit werden müssen, ein Jahr zuvor waren es 108. Zu einer entspannteren Lage hatte auch die Tatsache beigetragen, dass es im vergangenen Jahr keine extremen Unwetter in Kaarst gegeben hatte.
Wer ehrenamtlich bei der Feuerwehr ist, engagiert sich nicht nur für die Gemeinschaft, sondern profitiert in Kaarst auch von vielen Freizeitaktivitäten. Das gilt nicht nur für die Kinder und die Jugendlichen, sondern auch für alle Mitglieder der Löschzüge. Der Löschzug Büttgen lädt regelmäßig zum Kameradschaftsabend ein, beide Löschzüge feiern ein gemeinsames Oktoberfest. Und während vor einem Jahr ein Brandalarm auf der Versammlung einging, konnten die Blauröcke diesmal das Buffet und das Gespräch mit Kameradinnen und Kameraden ungestört genießen.