„Kaarster gegen Fluglärm“ ziehen Jahres-Bilanz „Die Erweiterungspläne des Flughafens sind absurd“
Kaarst · Die Bilanz des Flugverkehrs am Düsseldorfer Airport fällt aus Sicht des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“ durchwachsen aus. Die Anzahl der nächtlichen Starts und Landungen sei weiterhin zu hoch. Vereinsvorsitzender Werner Kindsmüller untermauert seine Forderung zu den Erweiterungsplänen.
(seeg) Die offizielle Jahresbilanz des Düsseldorfer Flughafens steht noch aus, doch der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ blickt aus Sicht der Anwohner auf das Flug-Jahr 2024 zurück. Mit einem Programm erfasst der Verein alle Starts und Landungen am Düsseldorfer Flughafen. Zwar gebe es leichte Abweichungen zu den offiziellen Zahlen des Flughafens, doch die Daten „decken sich zu 99 Prozent“, wie der Vereinsvorsitzende Werner Kindsmüller auf Anfrage erklärt. Nach Angaben des Vereins gab es am Flughafen Düsseldorf im vergangenen Jahr 153.539 Starts und Landungen – im Jahr 2023 waren es noch rund 4300 weniger. Im Vergleich zu 2019, als 222.041 Flugbewegungen registriert worden sind, nahm die Zahl sogar um rund 70 Prozent ab.
„Das langsame Wachstum des Flughafens ist für die Anwohnerinnen und Anwohner, die vom Fluglärm geplagt sind, eine gute Nach-richt“, sagt Kindsmüller. über die Entwicklung. „Wir rechnen auch in den nächsten Jahren mit einem mäßigen Wachstum. Die Erweiterungspläne des Flughafens sind deshalb absurd,“ sagt er weiter. Die Forderung des Vereins: Der Flughafen soll seine Erweiterungsläne „endlich zurückziehen“.
Trotz des insgesamt geringen Aufkommens ermittelte der Kaarster Verein insgesamt 1174 Starts nach 22 Uhr oder Landungen nach 23 Uhr. „Jeden Monat im Schnitt fast 100 Flugbewegungen außerhalb der regulären Betriebszeit sind entschieden zu viel,“ kritisiert Kindsmüller. Deshalb erneuerte er die Forderung, dass die Ausnahmeregelungen für Nachtlandungen am Flughafen Düsseldorf endlich beseitigt werden müssen.
Einen Grund für die hohe Zahl von Nachtflügen sieht der Verein darin, dass Maschinen, die ab Düsseldorf starten, hohe Verspätungen aufweisen. Nur knapp 39 Prozent aller Maschinen starteten pünktlich – also mit einer Verspätung von weniger als 15 Minuten. Dagegen wiesen Maschinen, die Düsseldorf anfliegen, mit 78 Prozent eine relativ hohe Pünktlichkeit auf. „Diese Diskrepanz zeigt, dass der Flughafen die Abläufe leider immer noch nicht im Griff hat, zum Leidwesen der Anwohner“, so Kindsmüller.
Eine Marke knackte der Flughafen Düsseldorf kurz vor dem Jahreswecsel: Der größte Airport Nordrhein-Westfalens begrüßte den 20-millionsten Fluggast 2024. Erstmals seit der Corona-Pandemie erreicht der Flughafen diese Passagierzahl. „20 Millionen Passagiere – Das ist ein herausragendes Ergebnis und ein deutliches Zeichen für die Stärke unseres Flughafens,“ sagt Lars Redeligx, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Düsseldorf GmbH.