FWG Kaarst FWG kritisiert Pläne des Wasser- und Bodenverbands

Kaarst · Der Wasser- und Bodenverband Nordkanal plant offenbar, seine Satzung zu verändern und einen wichtigen Passus zu entfernen. Dagegen wehrt sich nun die FWG in Person von Josef Karis.

Der Nordkanal in Kaarst muss nach Ansicht der FWG wieder als Vorfluter nutzbar gemacht werden.

Foto: Stephan Seeger

Ende Januar will der Wasser- und Bodenverband Nordkanal eine Satzungsänderung vornehmen. Entsprechende Vorschläge sind den Mitgliedern bereits zugesendet worden. Unter anderem soll unter Paragraf 2 ein entscheidender Passus aus der Satzung rausgenommen werden. Das zumindest befürchtet Josef Karis (FWG). Demnach soll der Wasser- und Bodenverband den „Schutz von Grundstücken vor Hochwasser“ aus der Satzung streichen wollen.

Auch das Verbandsgebiet soll geändert werden und nicht mehr das Niederschlagsgebiet des Nordkanals mit seinen Nebengräben umfassen. Auch der Passus, dass das Verbandsgebiet sich auf die Gebiete der Städte Kaarst, Korschenbroich, Neuss und Willich erstreckt, fehlt in der vorgeschlagenen neuen Satzung, zudem soll es weitere kleinere Änderungen geben. Für Josef Karis von der Freien Wählergemeinschaft Kaarst (FWG) sind die geplanten Satzungsänderungen ein „Unding“, wie er im Gespräch mit der Redaktion erklärt. „Man darf die Satzung nicht noch weiter verwässern“, sagt er. Zudem kritisiert er, dass sich die Stadt Kaarst aus der Verantwortung stehlen würde und die Satzungsänderung nicht vorher den Stadträten vorgelegt wird. „Das müsste normalerweise gemacht werden, ansonsten wird der Kaarster Stadtrat vor vollendete Tatsachen gestellt“, so Karis: „Die Mitglieder, die jahrelang brav ihre Beiträge gezahlt haben, könnten bald nicht mehr in den Wirkungsbereich der Satzung fallen.“ Wer an seinen Mitgliedern, die in der Vergangenheit Beiträge bezahlt haben, versucht, diese zu übergehen, „handelt gegen die Satzung“, so der Kaarster Ratsherr.

Die Stadt Kaarst ist mit 14 Mitgliedern im Wasser- und Bodenverband Nordkanal vertreten, Verbandsvorsteher ist der Technische Beigeordnete Harald Droste, der das Amt im vergangenen von seiner Vorgängerin Sigrid Burkhart erbte. Sollte die neue Satzung ohne Einbindung der Mitglieder durchgeboxt werden, hält sich Josef Karis rechtliche Schritte vor, wie er erklärt. „Der Hochwasserschutz muss in Kaarst bleiben, das sind wir den Menschen schuldig“, sagt er.

In diesem Kontext startete die FWG Kaarst eine Petition „gegen feuchte Keller und für eine Überprüfung der Grundwasserqualität in Kaarst“, so der Titel. Darin wird die Stadt Kaarst aufgefordert, den Nordkanal und seine Zu- und Abflüsse wieder als sogenannten Vorfluter nutzbar zu machen – sprich die Gewässer zu entschlammen und von Totholz zu befreien. „Nur mit einem funktionierenden Nordkanal als Vorfluter und weiteren abgestimmten Maßnahmen können feuchte Keller in Zukunft deutlich eingedämmt werden“, steht in der Begründung der Petition, die online 356 Bürger unterschrieben haben. „Ich habe weitere rund 850 Unterschriften gesammelt, jede Woche kommen 20 bis 30 neue dazu“, sagt Karis.