Schulweg für Kinder wird sicherer Kaarst erhält seine erste Schulstraße

<irwordspace style="word-spacing 025em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Kaarst </irglyphscale></irwordspace> · Damit der Schulweg von Kindern noch sicherer wird, plant die Stadt Kaarst voraussichtlich Mitte Februar eine Schulstraße einzurichten. Wo diese sein wird und was die Anwohner damit zu tun haben.

Anwohner der Straße „Am Jägerhof“ erhalten im Februar einen Ausweis, der zur Durchfahrt berechtigt,.

Foto: Stephan Seeger

In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits 32 Schulstraßen, die den Schulweg von Kindern sicherer machen sollen. Zuletzt hatte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer erklärt, dass in den kommenden Jahren „hoffentlich“ viele weitere dazukommen werden. Denn: „Kinder sind im Straßenverkehr die schwächsten Teilnehmer und müssen besonders geschützt werden. Schulstraßen sind ein guter Weg, brenzlige Situationen zwischen dem Kfz-Verkehr und den Schülerinnen und Schülern zu vermeiden“, so Krischer.

Die erste Schulstraße in Kaarst wird voraussichtlich Mitte Februar eingerichtet, wie es auf Anfrage aus dem Rathaus heißt. Freuen können sich die Schüler der Matthias-Claudius-Schule an der Grünstraße. Denn die Straße „Am Jägerhof“ wurde für die erste Schulstraße im Stadtgebiet auserkoren. Die Anwohner erhalten dann einen Ausweis, der sie zur Durchfahrt berechtigt. „Kontrollen werden von der Polizei und dem Ordnungsamt durchgeführt“, teilt die Stadt mit.

Mit der Ein­richtung der Schulstraße „Am Jäger­hof“ soll der Schulweg für die Kinder sich­erer werden.

Foto: Stephan Seeger

Die Schulleiterin begrüßt
die neue Regelung

Schuldezernent Sebastian Semmler sieht die Einrichtung von Schulstraßen positiv: „Schulstraßen tragen aktiv zur Verkehrssicherheit bei, indem sie das Unfallrisiko für Kinder reduzieren. Ich freue mich, dass wir in Kaarst ab Mitte Februar eine erste Schulstraße an der Matthias-Claudius-Schule einrichten und setze darauf, dass der morgendliche Verkehr der Elterntaxis dadurch weniger wird.“

Dieser sei in der dunklen Jahreszeit höher als in den Sommermonaten. Auch Petra Lehwalder, Schulleiterin der MCS, begrüßt die Einrichtung einer Schulstraße „Am Jägerhof“. „Ich finde es gut, weil es die Selbstständigkeit der Kinder fördert und Unfallgefahren verringert“, sagt sie auf Anfrage.

Die Zunahme an Schulstraßen basiert auf einem Erlass des Verkehrsministeriums NRW von Januar 2024, der Städten und Straßenverkehrsbehörden die Einrichtung solcher Straßen ermöglicht. Durch die temporären Straßensperrungen sollen gefährliche Situationen durch sogenannte Elterntaxis oder einen starken Durchgangsverkehr verhindert werden. Kinder sollen so sicherer zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen.

Nach Angaben des NRW-Innenministeriums gab es im Jahr 2023 insgesamt 468 Schulwegunfälle. Das sind Verkehrsunfälle, bei denen mindestens eine Schülerin oder ein Schüler im Alter von sechs bis 14 Jahren zwischen 6 und 18 Uhr auf dem direkten Weg von der Wohnung zum Ort regelmäßiger schulischer Veranstaltungen und zurück beteiligt waren. In 40 dieser Fälle gab es mindestens eine schwer verletzte Person, ein Unfall endete sogar tödlich.

Im vergangenen Jahr wurden 26 neue Schulstraßen in NRW errichtet, vier davon in der Stadt Köln. Nach positiven Erkenntnissen einer Testphase wurden diese bereits dauerhaft eingerichtet und seien sogar die ersten Schulstraßen bundesweit gewesen. Eltern, Kinder, beteiligte Schulen und die Stadt bewerteten die Einrichtung der Schulstraßen in Köln überwiegend als positiv – die Sicherheitswahrnehmung vor den Schulen habe sich dadurch erheblich verbessert.

Die Stadt Kaarst hofft nun auch, dass sich der Hol- und Bringverkehr durch die Einrichtung der Schulstraße „Am Jägerhof“ vor allem zum Schulbeginn deutlich verringert.