Neujahrsempfang der Kaarster SPD Sozialdemokraten wollen mit eigenem Bürgermeisterkandidaten antreten
Kaarst · Die Kaarster SPD hat zum Neujahrsempfang geladen, und der Multifunktionsraum im Albert-Einstein-Forum war gut besucht. Die Vorsitzende Ulrike Bruckner-Kindsmüller kündigte an, wann die SPD einen Bürgermeisterkandidaten benennt.
(barni) Der Neujahrsempfang der Kaarster SPD im Mehrzweckraum des Albert-Einstein-Forums war nicht nur überraschend gut besucht, von ihm ging auch ein Optimismus aus, den die Sozialdemokraten spätestens seit dem Ampel-Aus im Bund dringend gebrauchen können. Zu den Gästen gehörten die Bundestagskandidatin Ina Spanier-Oppermann, der Bundestagsabgeordnete Daniel Rinkert sowie die Vorsitzende der NRW-SPD und Landtagsabgeordnete Sarah Philipp.
Die Kaarster SPD-Vorsitzende Ulrike Bruckner-Kindsmüller bewies mit folgendem Zitat von Karl Valentin so etwas wie Galgenhumor: „Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist.“ Sie freute sich über die vielen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, die zum Neujahrsempfang gekommen waren, darunter zahlreiche Kommunalpolitikerinnen und -politiker. Und sie kündigte eine Entscheidung an: „Wir werden am 19. März bekannt geben, wer für die SPD für das Amt der Bürgermeisterin beziehungsweise des Bürgermeisters antreten wird. Mit dieser noch zu benennenden Person solle Kaarst „in den nächsten Jahren besser geführt werden“.
Bruckner-Kindsmüller zeichnete ein düsteres Bild von der Welt, wie sie sich zurzeit präsentiert – ein Bild von Trump, „einem verurteilten Kriminellen und notorischen Lügner, der erneut ins Weiße Haus einzieht“, von in Europa erstarkten Nationalisten, Ex-Faschisten und Rechtsextreme mit Unterstützung Putins und Musks. Das mache ihr Angst. Ihr Appell: „Sorgen wir dafür, dass es in Deutschland niemanden gibt, der wie in Österreich dem Rechtsextremisten den Steigbügel hält.“
Ina Spanier-Oppermann, Juristin und frühere Landtagsabgeordnete aus Krefeld, tritt gegen Ansgar Heveling (CDU) um den Einszug in den Bundestag an. Sie sprach von einer „herausfordernden Wahl“, zeigte sich offen für Veränderungen beim Bürgergeld und betonte, „dass der Kompromiss ein Wert an sich ist“. Ihr liegt ein bezahlbarer Sozialstaat am Herzen. Bei Sarah Philipp hörte sich das schon etwas anders an. Sie sprach sich gegen die Einhaltung der Schuldenbremse aus, für eine Verlängerung und Verbesserung der Mietpreisbremse und für eine Altschuldenregelung zugunsten der Kommunen. Für die vielen sozialen Wohltaten hält sie es für gerechtfertigt, die Vermögenssteuer und die Erbschaftssteuer zu erhöhen. Wovon sie so gar nichts hält: „Vom Kaputtsparen in der Krise.“ Der SPD gehe es darum, „die breite Mitte zu entlasten“. Nordrhein-Westfalen müsse ein Industrieland bleiben. Unternehmen, die in Deutschland produzieren, müssten unterstützt werden, die Energiepreise müssten sinken. Im Umgang mit anderen demokratischen Parteien mahnte sie gegenseitige Fairness an.