La-Madeleine-Allee wird gesperrt Arbeiten für Stadtparkbrücke starten
<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Kaarst </irglyphscale></irwordspace> · Rund dreieinhalb Jahre war die Brücke im Kaarster Stadtpark gesperrt, ehe sie abgerissen wurde. Nun beginnen die Arbeiten für einen Neubau.
Seit knapp dreieinhalb Jahren müssen Spaziergänger und Fahrradfahrer im Kaarster Stadtpark einen Umweg fahren: Zuerst war die Holzbrücke lange gesperrt, dann wurde sie abgerissen. Doch nun gibt es in der Brücken-Posse endlich einmal gute Nachrichten: Ab der kommenden Woche soll mit dem Neubau begonnen werden. Ende Februar soll die neue Brücke fertig sein. Das kündigte die Kaarster Stadtverwaltung an.
Der Baukran wurde bereits aufgestellt, daher ist die La-Madeleine-Allee ab sofort gesperrt. „Es besteht entweder die Möglichkeit, über die Girmes-Kreuz-Straße/Erftstraße zur Pestalozzistraße zu gelangen oder über den Dr.-Stephan-Grüter-Weg“, heißt es aus dem Rathaus. Damit geht eine lange Geschichte zu Ende, die Politik und Bürgerschaft in Atem gehalten hat.
Im August 2021 hatte das Tiefbauamt des Rhein-Kreises Neuss die Brücke untersucht und zahlreiche gravierende Schäden vor allem an den Holzbauteilen der Längs- und Querträger und Schädigungen an den Verbindungen festgestellt. Das Bauwerk musste umgehend gesperrt werden, eine Reparatur war nicht möglich. Hauptbauteile der Brücke hatten an den neuralgischen Punkten keine Tragfähigkeit mehr, die Schraubnägel waren mit nur 40 Millimetern zu klein und boten keinen ausreichenden Halt mehr in dem verfaulten Holz, zudem sei die Verbindung der Brücke so, wie sie ausgewählt wurde, gar keine zugelassene Bauart im Brückenbereich. Der Bodenbelag war zu 85 Prozent verfault, hieß es im Prüfbericht. Der Zustand der Brücke wurde als „desolat“ beschrieben.
Was folgte, war eine lange und teils ermüdende politische Diskussion darüber, ob ein Neubau tatsächlich nötig sei oder doch ein Rundweg um den Stadtmittesee besser und vor allem günstiger wäre. Dafür hatten sich SPD, UWG und FWG ausgesprochen, im Jahresabschluss-Interview erklärte auch Bürgermeisterin Ursula Baum, dass sie einen Rundweg favorisiert hätte, die politische Entscheidung aber eine andere war. Auch wurde der Neubau immer weiter nach hinten verschoben: Erst sollte die Brücke für einen sechsstelligen Betrag saniert werden, als dann feststand, dass die Stadt um einen Neubau nicht herum kommt, wurde dieser für Sommer 2023 angekündigt. Dann hieß es, dass die Arbeiten im Mai 2024 abgeschlossen sein sollen und zuletzt war von einem Baubeginn Dezember 2024 die Rede.
Der Neubau der Brücke wird zugunsten besserer Stabilität und längerer Haltbarkeit nun aus Stahl und aus glasfaserverstärktem Kunststoff umgesetzt. Die Kosten für den Brückenneubau belaufen sich auf 240 000 Euro. Die Maßnahme ist Bestandteil des Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzeptes (IEHK) zur Weiterentwicklung des Stadtparks und wird mit 50 Prozent durch das Städtebauförderprogramm des Landes NRW gefördert.
Die Politik und die Bürger äußerten teils heftige Kritik an den hohen Kosten. Auch die Ankündigung der Stadt zum Neubau, den sie auf Facebook postete, rief die Kritiker auf den Plan. „Super, 200 000 Euro, die man hätte sinnvoller ausgeben können“ oder „Ist ja super, wo die Stadtkasse so prall gefüllt ist und quasi überläuft“, heißt es unter dem Post unter anderem. Doch es gibt auch Bürger, die sich auf die neue Brücke freuen. „Nun ist es doch schön, wenn es endlich umgesetzt und fertig wird. Es wird mit Sicherheit auch wieder viele erfreuen, wenn man wieder drüber gehen kann“, schreibt eine Userin.